Glockenberg (Altenau)
Der Glockenberg eine 512,5 m ü. NHN hohe Erhebung in Altenau im Oberharz.
Glockenberg | ||
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Glockenberg mit Ferienpark (rechte Bildhälfte) | ||
Höhe | 512,5 m ü. NHN | |
Lage | Oberharz | |
Gebirge | Harz | |
Dominanz | 0,5 km → Schwarzenberg (Harz) | |
Schartenhöhe | 62 m | |
Koordinaten | 51° 48′ 0″ N, 10° 26′ 34″ O | |
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Erschließung | 1950-ziger Jahre, ab 1970 Ferienpark | |
Besonderheiten | Ferienpark Glockenberg |
Geographie
Der Glockenberg liegt zentral in Altenau. Seine Erhebung ist maßgeblich verantwortlich für die Aufteilung Altenaus in fünf Täler. Das flache Bergplateau fällt in nordnordöstlicher und südöstlicher Richtung in das Tal der Oker mit der dortigen Breiten Straße und der Großen Oker ab. Am dortigen Bergrücken verlaufen die Oberstraße mit ihrer Fortsetzung als Bergstraße nach Nordwesten, wo der Glockenberg in das Tal der Rotenbeek mit der Schwefelquelle und dortigen Rothenberger Straße abfällt. Einzig in südsüdöstlicher Richtung steigt der Glockenberg über die Rose zum Bruchberg hin an. Gegenüber dem Glockenberg erhebt sich im Norden der Schwarzenberg, im Osten der Mühlenberg, im Südosten der Kunstberg und im Westen der Rotenberg.
Ferienpark Glockenberg
Bis in die 1950er Jahre war der Glockenberg eine bewaldete Bergfläche. Im Bereich der Rose wurden damals die ersten Häuser errichtet, darunter auch die damalige Jugendherberge. Erste Beratungen für den Bau eines Ferienparks auf dem bis dahin unbebauten Glockenberg fanden am 4. Juni 1968 statt und sollten eine Antwort auf den steigenden Bedarf an Ferienwohnungen in der Stadt stellen. 1970–1972 ließ die Engelhardt-Gruppe aus Hannover für 100 Millionen DM den Ferienpark Glockenberg durch die Frankfurter Firma Philipp Holzmann errichten. Hierfür wurde eigens ein Wohnlager für rund 100 jugoslawische Bauarbeiter eingerichtet, welches bis zum März 1972 bestand. Baubeginn war am 1. April 1970 bei 80 Zentimeter Schneelage und die Grundsteinlegung erfolgte am 28. Oktober desselben Jahres. Der Ferienpark umfasst neun Hochhäuser mit bis zu 14 Stockwerken, in denen sich über 1200 Wohnungen und verschiedene Einzelhandelsgeschäfte befinden[1]. Neben den Hochhäusern errichtete man auch weitere Ringstraßen mit Wohngebäuden sowie ein städtisches Wellenbad (Aqua-Polaris), eine Eissporthalle und einen Kindergarten auf dem Glockenberg. Bereits ein Jahr nach der Eröffnung 1973 konnten schon etwa 900 der 1200 Appartements vermittelt werden.[2] 1978/79 folgte am Rand des Ferienparks der Bau der katholischen St.-Oliver-Kirche.
Mit der Erstellung des Ferienparks kam durch die Bauaufsichtsbehörde die Auflage, den Brandschutz in den Hochhausbauten adäquat sicherzustellen, da die bisherige Ausstattung der hiesigen Feuerwehr in Altenau hierfür nur bedingt ausreichte. Daher hatte sich die Engelhardt Gruppe verpflichtet, der Stadt ein entsprechendes Hubrettungsfahrzeug in Form einer Drehleiter zu kaufen und es der Stadt kostenlos zu übereignen.[3]
Sehr hohe Kosten entstanden der damaligen Samtgemeinde Oberharz jedes Jahr durch den Betrieb des Gebäudekomplexes Aqua-Polaris, bestehend aus Wellenschwimmbad und Eissporthalle, der in den 1970er Jahren erbaut und an die hohen Touristenzahlen der 1970er und 1980er Jahre angepasst war. Auf dem Gelände des ehemaligen Wellenbades befindet sich seit 2007 die zur Kristall Bäder AG aus Stein gehörende Thermalsole- und Saunalandschaft „Heißer Brocken“ bestehend aus 5 Saunen (75 bis 100 °C) sowie einem Innen- und fünf Außenbecken (1,5 % bis 12 % Solegehalt).
Namensherkunft
Aufgrund des umwundenen Tales, in dem Altenau liegt, gab es Zweifel, ob Glocken vom Standort der St.-Nikolai-Kirche in der Bergstraße aus in der ganzen Stadt zu hören sind. Daher baute man 1648 ein separates Glockenhaus etwa hundert Meter entfernt auf dem Glockenberg. 1806 erfolgte ein Neubau an selber Stelle. Das Glockenhaus hat drei Läutglocken. Die erste Glocke wurde 1603 genannt. Somit erhielt der Berg seinen Namen.
Einzelnachweise
- Manhattan im Harz. In: Der Spiegel. 1. Mai 1972.
- Manfred Klaube: Altenau und Torfhaus im Oberharz. 2011, S. 149.
- Albert Humm: Gäste im höchsten Stock besucht-Altenaus Kraftfahrzeugdrehleiter kostete 242000Dm. Hrsg.: Goslarsche Zeitung. 5. März 1973.