Gimmeldinger Meerspinne

Die Weinlage Gimmeldinger Meerspinne ist eine 846 Hektar umfassende Großlage im rheinland-pfälzischen Weinbaugebiet Pfalz; hier gehört sie zum Bereich Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße. Vor ihrer Umstufung zur Großlage war die Gimmeldinger Meerspinne eine Einzellage von Gimmeldingen, einem alten pfälzischen Winzerort im Hügelland der Weinstraße (Pfalz), der seit 1969 zu Neustadt an der Weinstraße gehört.

Blick von den Weinbergen der „Gimmeldinger Meerspinne“ zum Weinbiet

Lage, Klima und Böden

Die ursprüngliche Einzellage, die für den Ruf der Meerspinne verantwortlich ist, erstreckt sich im Norden der Gimmeldinger Gemarkung. 2 km westlich schirmt das 553 m hohe Weinbiet die in seinem Lee gelegenen Rebflächen gegen übermäßige Niederschläge ab. Die Einzellage heißt heute Mandelgarten.

Die Gewanne besitzt trockene, überwiegend sandige Böden, bei denen eine rasche Erwärmung gewährleistet ist. Sie steigen überwiegend mäßig von Südost nach Nordwest an und weisen somit auch einen günstigen Winkel zur Morgensonne auf. Dieser Umstand verlängert die Zeit, in der die Trauben tagsüber der Sonne ausgesetzt sind und Zucker bilden können. Die Hangneigung bewirkt auch, dass in frostigen Frühjahrsnächten kalte Luftmassen zur Rheinebene hin abfließen können und Erfrierungen an den Reben meist ausbleiben.

Name

Von Marketingleuten wurde zwar eine Kreuzspinne als Symbol eingeführt, doch der Name hat nichts mit dem Gliedertier zu tun. Vielmehr bedeutet er „Mehrspänne“, was auch durch die mundartliche Aussprache vor Ort belegt wird: „Mährspänn“. Die Bezeichnung leitet sich von „mehrspännig“ ab; denn die Neigung der Hänge des ursprünglichen Geländes machte es einstmals notwendig, bei beladenem Wagen ein zweites Zugpferd vorzuspannen.

Eine andere Erklärung lässt sich aus dem Loblocher Zinsbuch von 1476 herleiten, das im Bayerischen Staatsarchiv in Bamberg aufbewahrt wird. Hier ist von Flurstücken „in der merspin“ die Rede. Eine Herleitung aus „mers“ (mittelhochdeutsch für feuchtes Gelände) und „binn“ (Flurstück in Ortsnähe) liegen angesichts der tatsächlichen Gegebenheiten nahe.[1]

Einzellagen

Zur Gimmeldinger Meerspinne gehören folgende Einzellagen:

Königsbach an der Weinstraße
  • Idig
  • Jesuitengarten
  • Ölberg
  • Reiterpfad
Gimmeldingen
  • Biengarten
  • Kapellenberg
  • Mandelgarten
  • Schlössel
Mußbach an der Weinstraße
  • Bischofsweg
  • Glockenzehnt
  • Eselshaut
  • Johannitergarten
  • Kurfürst
  • Spiegel
Haardt an der Weinstraße
  • Bürgergarten
  • Herrenletten
  • Herzog
  • Mandelring
Neustadt an der Weinstraße
  • Mönchgarten

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die Rheinpfalz vom 28. September 2019
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