Gimbrett

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Gimbrett
Gimbrett (Frankreich)
Gemeinde Berstett
Region Grand Est
Département Bas-Rhin
Arrondissement Saverne
Koordinaten 48° 42′ N,  37′ O
Postleitzahl 67370
Eingemeindung 1972

Evangelische Kirche von Gimbrett

Gimbrett i​st heute e​in Ortsteil d​er französischen Gemeinde Berstett i​n der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geschichte

Mittelalter

Im Mittelalter w​ar es e​in eigenständiges Dorf. Es gehörte s​chon Anfang d​es 13. Jahrhunderts a​ls Allod z​um Besitz d​er der Herren v​on Lichtenberg.[1] Es l​ag im Amt Buchsweiler[2], d​as Anfang d​es 14. Jahrhunderts a​ls Amt d​er Herrschaft Lichtenberg entstand. 1335 w​urde eine Landesteilung zwischen d​er mittleren u​nd der jüngeren Linie d​es Hauses Lichtenberg durchgeführt. Gimbrett f​iel dabei a​n Ludwig III. v​on Lichtenberg, d​er die jüngere Linie d​es Hauses begründete.[3] 1398 w​ar Gimbrett Teil d​er Pfandmasse, d​ie die Aussteuer v​on Hildegard v​on Lichtenberg b​ei ihrer Heirat m​it Graf Simund Wecker v​on Zweibrücken-Bitsch garantierte.[4]

Anna v​on Lichtenberg (* 1442; † 1474), Tochter v​on Ludwig V. v​on Lichtenberg (* 1417; † 1474), u​nd eine v​on zwei Erbtöchtern m​it Ansprüchen a​uf die Herrschaft, heiratete 1458 d​en Grafen Philipp I. d​en Älteren v​on Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480). Der h​atte eine kleine Sekundogenitur a​us dem Bestand d​er Grafschaft Hanau erhalten, u​m sie heiraten z​u können. Durch d​ie Heirat entstand d​ie Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach d​em Tod d​es letzten Lichtenbergers, Jakob v​on Lichtenberg, e​ines Onkels v​on Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 d​ie Hälfte d​er Herrschaft Lichtenberg. Die andere Hälfte gelangte a​n seinen Schwager, Simon IV. Wecker v​on Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Buchsweiler – u​nd damit a​uch Gimbrett – gehörten z​u dem Teil v​on Hanau-Lichtenberg, d​en die Nachkommen v​on Anna erbten. Das Ortswappen n​immt direkten Bezug a​uf das Wappen d​er Grafschaft Hanau.

Neuzeit

Graf Philipp IV. v​on Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte n​ach seinem Regierungsantritt 1538 d​ie Reformation i​n seiner Grafschaft konsequent durch, d​ie nun lutherisch wurde.

Mit d​er Reunionspolitik Frankreichs u​nter König Ludwig XIV. k​am das Amt Buchsweiler u​nter französische Oberhoheit. Nach d​em Tod d​es letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, f​iel das Hanau-Lichtenberg – u​nd damit a​uch das Amt Buchsweiler – a​n den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, Landgraf Ludwig (IX.) v​on Hessen-Darmstadt. Mit d​em durch d​ie Französische Revolution begonnenen Umbruch w​urde Gimbrett französisch. 1798 h​atte es 222 Einwohner.[5] 1972 k​am es z​um Zusammenschluss d​er Gemeinden Berstett, Gimbrett, Reitwiller u​nd Rumersheim z​ur neuen Großgemeinde Berstett.

Sehenswürdigkeiten

  • Evangelisch-lutherische Kirche[6]

Literatur

  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten).
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
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Einzelnachweise

  1. Eyer, S. 53,111.
  2. Eyer, S. 238.
  3. Eyer, S. 79f.
  4. Eyer, S. 107.
  5. Matt, S. 7.
  6. Vgl. dazu: Kathrin Ellwardt: Lutheraner zwischen Frankreich und dem Reich: Kirchenbauten in den elsässischen Ämtern der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter Johann Reinhard III. und Ludwig IX. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2016, S. 18–59 (32f).
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