Gerschon
Gerschon ist im Alten Testament der erstgeborene Sohn Levis und Stammvater der Gerschoniter.
Etymologie
Die Herkunft des Personennamens גֵּרְשׁוֹן geršôn, deutsch ‚Gerschon‘ ist nicht geklärt. Martin Noth leitet die Namen Gerschon und Gerschom von dem arabischen Wort ǧarasun „Schelle / Klinge“ ab. Der Name sei als Bild der Freude der Eltern über das Kind aufzufassen. Hans Rechenmacher schließt sich dieser Deutung nicht an.
Im Aramäischen Levi-Dokument wird der Name volksetymologisch gedeutet und von dem Wort גֵּר ger „fremd“ abgeleitet. Dies wird auf Fremdheit im Land bezogen. Diskutiert wird auch die Ableitung von גְּרוּשִׁים gərûschîm „Ausgeschlossene“.
Der Name ist auch außerbiblisch bezeugt, so punisch יגרש JGRŠ (Zuordnung unsicher), ägyptisch-aramäisch גרשא GRŠ’ und nabatäisch גרשו GRŠW und אלגרשו ’LGRŠW.
Die Septuaginta gibt den Namen als Γηρσων gērsōn (nur in Gen 46,11 ) und Γεδσων wieder, die Vulgata als Gerson, der Samaritanische Pentateuch als Giršon.
Biblische Erzählung
Gerschon
An mehreren Stellen wird Gerschon als erstgeborener Sohn Levis genannt (so z. B. Gen 46,11 und Ex 6,16 ). Seine Brüder heißen Kehat und Merari, seine Schwester Jochebed (Num 26,59 ). Die Söhne Gerschons sind nach Ex 6,17 Libni und Schimi. Gerschon ist nach Num 3,21 der Stammvater der Gerschoniter, von seinen Söhnen stammen die Libniter und die Schimiter ab.
Gerschoniter
Als Leviten haben die Gerschoniter Dienst am Offenbarungszelt zu verrichten. Nach Num 3,25-26 gehörte zu ihren Aufgaben: „Sorge für die Wohnstätte und das Zelt, für seine Decke und den Vorhang am Eingang des Offenbarungszeltes, für die Behänge des Vorhofs, für den Vorhang am Eingang des Vorhofs, der ringsum die Wohnstätte und den Altar umgibt, und für die Zeltstricke.“ Nach Num 3,22 beträgt die Anzahl der männlichen Gerschoniter 7500. Von den Weihegaben der Stammesführer zur Einweihung des Offenbarungszeltes erhalten die Gerschoniter nach Num 7,7 zur Erfüllung ihrer Aufgaben zwei Wagen und vier Rinder.
Im Land Kanaan erhalten die Leviten keinen eigenen Landbesitz. Stattdessen werden ihnen Städte zugewiesen, in denen sie wohnen können. Die Gerschoniter erhalten nach Jos 21,27–33 vier Städte vom Stamm Issachar (Kischjon, Daberat, Jarmut, En-Gannim), vier Städte vom Stamm Ascher (Mischal, Abdon, Helkat, Rehob), drei Städte vom Stamm Naftali (die Asylstadt Kedesch in Galiläa, Hammot-Dor, Kartan) und zwei Städte vom Stamm Manasse (die Asylstadt Golan im Baschan, Aschtarot).
Literatur
- Antje Labahn: Levi / Leviten. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.
- Art. גֵּרְשׁוֹן, In: Gesenius, 18. Aufl. 2013, S. 231f.
- Martin Noth: Die israelitischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namengebung. Kohlhammer, Stuttgart 1928, S. 38.223.240.
- Hans Rechenmacher: Althebräische Personennamen. Münster 2012, S. 202.