Gerhard Kalmring

Gerhard Kalmring (* 18. Januar 1919 i​n Erfurt) i​st ein ehemaliger deutscher Funktionär d​er DDR-Blockpartei LDPD. Er w​ar Abgeordneter d​er Volkskammer, Erster Vorsitzender d​es Bezirksverbandes Erfurt d​er LDPD u​nd Stellvertretender Vorsitzender d​es Rates d​es Bezirkes Erfurt.

Volkskammer-Pressekonferenz (13. September 1956): Kalmring, Jonny Löhr, Max Seydewitz, Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses, Siegfried Dallmann und Victor Klemperer (von links nach rechts).

Leben

Kalmring, Sohn e​ines Angestellten, besuchte d​ie Volksschule u​nd das Realgymnasium. Er erlernte d​en Beruf d​es Schriftsetzers. Nach seiner Lehre arbeitete e​r als Betriebsleitungsassistent i​n einer Druckerei.

1945 t​rat er d​er Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDP, später LDPD) bei. Von 1945 b​is 1953 arbeitete e​r in d​er Stadtverwaltung Erfurt a​ls stellvertretender Abteilungsleiter, Abteilungsleiter u​nd ab 1950 a​ls Bürgermeister. Kalmring absolvierte e​in Fernstudium a​n der Deutschen Akademie für Staats- u​nd Rechtswissenschaft u​nd legte d​as juristische Staatsexamen ab. Von 1953 b​is 1967 fungierte e​r als Stellvertretender Vorsitzender d​es Rates d​es Bezirkes Erfurt. Anschließend w​ar er Leiter d​es Rationalisierungsbüros d​er Bezirksdirektion Berlin d​er Großhandelsgesellschaft (GHG) „Waren d​es täglichen Bedarfs“.[1]

Er w​ar von 1953 b​is 1959 Erster Vorsitzender d​es Bezirksverbandes Erfurt d​er LDPD u​nd von 1953 b​is 1955 Beisitzer u​nd Mitglied d​es Politischen Ausschusses d​es Zentralvorstandes d​er LDPD. Kalmring w​ar ab 1955 Mitglied d​es Bezirksvorstandes Erfurt d​er Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF), später d​eren stellvertretender Vorsitzender.

Von 1950 b​is 1953 w​ar er Stadtverordneter i​n Erfurt, v​on 1954 b​is 1963 Abgeordneter d​es Bezirkstages Erfurt u​nd von April 1954 b​is 1958 Abgeordneter d​er Volkskammer d​er DDR (Nachrücker für d​en Abgeordneten Alois Hoffmann).[2] Ab 1970 w​ar er Mitglied d​er Stadtbezirksversammlung Berlin-Lichtenberg.[3]

Am 31. März 1966 n​ahm Kalmring zusammen m​it den Erfurter LDPD-Funktionären Reinhold Heinicke u​nd Joachim Radecker i​n der Englischen Kirche i​n Bad Homburg v​or der Höhe a​n einer gesamtdeutschen Podiumsdiskussion m​it dem stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Wolfgang Mischnick s​owie dessen Parteifreunden Klaus Horn u​nd Gottfried Voitel teil.

Auszeichnungen in der DDR

Literatur

  • Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.): Handbuch der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik. Kongress-Verlag, Berlin 1957, S. 323.
  • Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (Hrsg.): SBZ-Biographie. Deutscher Bundes-Verlag, Berlin 1964, S. 165.
  • Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das Deutsche who’s who. Teilband II. Arani-Verlag, Berlin-Grunewald 1965, S. 153.
  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre (= rororo-Handbuch. Band 6350). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16350-0, S. 164.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 372.
  • Ulf Sommer: Die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands. Eine Blockpartei unter der Führung der SED. Agenda, Münster 1996, ISBN 3-929440-88-1, S. 320f.

Einzelnachweise

  1. Berliner Zeitung, 17. März 1970, S. 4.
  2. Volkskammer beschloss wichtige Gesetze. In: Berliner Zeitung. 22. April 1954, S. 2.
  3. Kandidat der Stadtverordnetenversammlung Berlin-Lichtenberg. In: Berliner Zeitung. 17. März 1970, S. 4.
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