Gerhard Haszprunar
Gerhard Haszprunar (* 25. Februar 1957 in Wien) ist ein österreichischer Zoologe. Er ist Professor für Zoologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Direktor der Zoologischen Staatssammlung München und 16 Jahre lang bis Ende 2021[1] Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns.
Leben
Gerhard Haszprunar wuchs in Wien auf, wo er 1975 seine Matura machte. Er war Zögling des Kollegium Kalksburg (Von 1856 bis 1993 vom Jesuitenorden geführt). Von 1975 bis 1976 absolvierte er seinen Präsenzdienst, bei dem er zum Milizoffizier ausgebildet wurde. Von 1976 bis Anfang 1982 studierte er Zoologie und Botanik an der Universität Wien, wo er Ende 1982 „sub auspiciis“ promovierte. Von 1982 bis 1987 war er als Vertragsassistent und Lektor am Zoologischen Institut der Universität Wien in der Abteilung für Spezielle Zoologie und Entwicklungsgeschichte unter Leitung von Luitfried Salvini-Plawen tätig.[2] Wie Salvini-Plawén ist Haszprunar Spezialist für die Systematik der Mollusken.
1987 wechselte Haszprunar an die Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck, wo er zunächst als Universitätsassistent am dortigen Institut für Zoologie in der Abteilung für Ultrastrukturforschung und Evolutionsbiologie unter Leitung von Reinhard M. Rieger arbeitete. Ende 1988 habilitierte er an der Innsbrucker Universität, Anfang 1989 erwarb er dort die Lehrbefugnis als Universitätsdozent für „Zoologie“ an der damaligen Naturwissenschaftlichen Fakultät und 1990 wurde er dort als Assistenzprofessor in ein dauerndes Dienstverhältnis übernommen.[2]
1995 erhielt Haszprunar eine Berufung auf den Lehrstuhl für „Systematische Zoologie“ an die Ludwig-Maximilians-Universität in München und wurde zugleich in Personalunion als Direktor der Zoologischen Staatssammlung München tätig. Seit Anfang 2006 war er bis Ende 2021 außerdem als Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns tätig, deren Generaldirektion und Zentralverwaltung ihren Sitz in München haben.[2] Seit Dezember 2018 ist Haszprunar zudem Präsident des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.).[3]
Gerhard Haszprunar ist verheiratet, das Paar hat drei Kinder.
Seit 1978 ist er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KÖStV Nibelungia Wien im ÖCV.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1989: Kardinal-Innitzer-Förderungspreis für Human- und Veterinärmedizin (für die Habilitationsschrift)
- 1994: Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für die wissenschaftliche Forschung an der Leopold-Franzens-Universität für das Projekt „Monoplacophora“ (gemeinsam mit Dr. Kurt Schaefer)
- 2008: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst[4]
Weblinks
- Angaben über Gerhard Haszprunar bei der Ludwig-Maximilians-Universität München
- Angaben über Gerhard Haszprunar bei der Zoologischen Staatssammlung München
- Angaben über Gerhard Haszprunar (Memento vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) beim Bürgerhaus Gräfelfing
Einzelnachweise
- Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns: Joris Peters neuer Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, abgerufen am 18. Januar 2022
- Curriculum vitae: Prof. Dr. Gerhard Haszprunar bei der Zoologischen Staatssammlung München. (Aufgerufen am 22. September 2010.)
- VBIO: Gerhard Haszprunar neuer Präsident des Biologenverbandes. Abgerufen am 22. Januar 2020.
- Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)