Gerd Böhme
Leben
Gerd Böhme war der Sohn eines Lokomotivführers. Ab 1915 absolvierte er eine Ausbildung als Lithograph. Von 1919 bis 1923 besuchte er die Kunstgewerbeakademie in Dresden und studierte von 1923 bis 1926 an der Akademie der Bildenden Künste bei Richard Müller, Otto Gussmann und Otto Dix. Seit 1927 lebt er als freischaffender Maler in Dresden. Er war Mitglied der Dresdner Sezession 1932. Nach 1933 wurde ein Teil seiner Werke als „Entartete Kunst“ bewertet und beschlagnahmt bzw. zerstört. 1933 schied er aus der Dresdener Sezession aus. Bei den Luftangriffen auf Dresden wurden viele seiner Arbeiten vernichtet.
Böhme war 1946 auf der „Kunstausstellung Sächsische Künstler“ in Dresden mit zwei Tier-Aquarellen („Geier“ und „Schwarzer Storch“) vertreten.[1]
Böhme war mit Hildegard Marion Böhme verheiratet und lebte bis zu seinem Tode in Dresden-Dölzschen. Sein Grab und das seiner Frau befinden sich auf dem Friedhof Dölzschen.
Werk
Vom Expressionismus angeregt, begann Böhme mit Arbeiten zu sozialkritischen Themen und Großstadtlandschaften. Der Einfluss seines Lehrers Otto Dix ist in den Aktzeichnungen Böhmes erkennbar. Um 1920 erschienen seine expressionistischen Lithographien, darunter die Serie „Strindbergs Rausch“. Später malte er Straßenansichten, Porträts, Stillleben und Tieraquarelle. Nach 1945 wandte er sich ungegenständlichen Arbeiten in Aquarelltechnik zu. Als Brotarbeit führte er Wandmalerei aus, z. B. in der früheren Milchbar Dresden in der Weißen Gasse (Tiermotive, heute übermalt oder vernichtet).
Literatur
- Karin Müller-Kelwing: Die Dresdner Sezession 1932 – Eine Künstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Hildesheim (u. a.) 2010, zugleich: Dissertation, TU Dresden 2008, ISBN 978-3-487-14397-2, S. 194, 364.
Weblinks
- https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&desc=Gerd%20B%C3%B6hme%20&index=obj-all