Georg Rösler (Politiker, 16. Jahrhundert)

Georg Rösler (auch Rößler[1]/Rössler;[2]1537)[3] w​ar Bürgermeister v​on Görlitz i​n den Jahren 1525, 1529, 1532 u​nd 1536. Als „energischer Vertreter d​er Ratspolitik“ w​urde er v​om Rat geschätzt, d​en Tuchmachern w​ar er verfeindet. Neben Franz Schneider u​nd dem m​it Georg e​ng befreundeten Johannes Hass w​ar er a​n der Niederschlagung d​es Tuchmacheraufstands zentral beteiligt.[4] Georg Rösler s​ei nach Richard Jechts Worten e​in mutmaßlich „wirtschaftlich ungeheuer tüchtiger Mann“,[4] z​udem ein „Hauptfeind d​er Reformation“ gewesen.[3] 1508 verkaufte e​r das Vorwerk i​n der Konsulgasse a​n Paul Emerich, e​inem Neffen Georg Emmerichs,[3] erwarb e​s aber 1519 zurück. 1524 kaufte e​r von Franz u​nd Nickel von Bischofswerder d​as Gut Holtendorf u​nd von d​en Brüdern Niebschitz[5] d​ie Holtendorfer Mühle, 1527 v​on Hans v​on Niebschitz d​as Holtendorfer Vorwerk, 1533 v​on Georg Richters Witwe Elisabeth[6] d​as Gut Schlauroth.

Neißstraße 27, 1727 nach Brand neu aufgebaut,[7] mindestens seit 1926 bürgerliches Brauhaus, heute Bürgerstübl. Das zentrale Wappen ist nach Richard Jecht wahrscheinlich das Mitschingsche[3]

1517 erwarb e​r an d​er Neißgasse (Neißstraße) 27 d​en ältesten Brauhof d​er Stadt,[7] d​en im Jahr z​uvor Paul Emerich besessen hatte.[4]

Georg Rösler w​ar Sohn d​es 1494/95 (Erwerb d​es Bürgerrechts) a​us Markersdorf n​ach Görlitz eingewanderten Mathes Rösler. Seit 1497 besaß dieser d​en Brauhof Obermarkt 15 i​m Winkel. Mathes’ Schwestern hießen Anna (⚭ Franz Lindner) u​nd Juliane (⚭ Kaspar Stetzel).[4]

Georg Röslers Söhne Jakob, Matthias, Onoffrius, Bonaventura u​nd Franz wurden a​m 28. April 1546 v​on Kaiser Karl V. i​n Regensburg a​uf den Namen von d​er Rosen geadelt.[4][6]

Einzelnachweise

  1. Oswald Kadelbach: Ausführliche Geschichte Kaspar v. Schwenkfelds und der Schwenkfelder in Schlesien, der Ober-Lausitz und Amerika: nebst ihren Glaubensschriften von 1524–1860, nach vorhandenen Quellen bearbeitet. M. Baumeister, 1860, S. 54 (google.de [abgerufen am 24. Juli 2021]).
  2. Uta Marquardt: „… und hat sein Testament und letzten Willen also gemacht“: Görlitzer Bürgertestamente des 16. Jahrhunderts. Meine Verlag, 2009, ISBN 978-3-9811859-9-7, S. 50 (google.de [abgerufen am 24. Juli 2021]).
  3. Richard Jecht: Geschichte der Stadt Görlitz: Bd., 1. Halbbd. Allgemeine Geschichte der Stadt Görlitz im Mittelalter. Magistrates der Stadt Görlitz, 1926, S. 404 (google.de [abgerufen am 24. Juli 2021]).
  4. Neues Lausitzisches Magazin. Band 111, 112. Die Gesellschaft, 1935, S. 67–68 (google.de [abgerufen am 24. Juli 2021]).
  5. Verein für Heimatkunde des Jeschken-Iser-Gaues: Mitteilungen des Vereines für Heimatkunde des Jeschken-Iser-Gaues. Verein für Heimatkunde., 1917, S. 90 (google.de [abgerufen am 24. Juli 2021] Nachweis Namensvariation des Holtendorfer Adelsgeschlechts: Nübschütz, Nibšice, Nebelschitz, Niebelschütz).
  6. Walter von Boetticher: Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter. Im Selbstverlage der Oberlausissischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz, 1919, S. 638 (google.de [abgerufen am 24. Juli 2021]).
  7. Barockhaus Neißstraße 27 Görlitz – Architektur-Bildarchiv. Abgerufen am 24. Juli 2021.
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