Georg Hempel (Politiker, 1847)
Eduard Georg Hempel (* 17. April 1847 in Pulsnitz; † 11. Oktober 1904 in Ohorn) war ein deutscher Unternehmer, Rittergutsbesitzer und Politiker.
Leben
Hempel besuchte die Dresdner Annen-Realschule und später das Polytechnikum Dresden, wo er Maschinenbau studierte. Er begann seine praktische kaufmännische Ausbildung in Barmen und arbeitete danach mehrere Jahre in Frankreich (Paris, Le Havre, St. Etienne), Großbritannien (London) und den USA (New York). In das 1768 gegründete Familienunternehmen Chr. Hempels Ww. & Sohn trat er 1872 ein. Seit 1886 war er alleiniger Eigentümer desselben und einer 1881 in Grodzisk bei Warschau (damals zu Russland gehörend) unter gleicher Firma errichteten Fabrik. Ferner war er Mitglied des Aufsichtsrats der Sächsischen Bank zu Dresden und Vizepräsident der Handelskammer zu Zittau, deren Mitglied er seit 1881 war. Weiter war er Mitglied der Bezirksversammlung Kamenz und Stadtverordneter in Pulsnitz. Ab 1890 bewirtschaftete er das seit langer Zeit im Besitz seiner Familie befindliche Rittergut Ohorn.
Er hatte die damals größte private Kakteen-Sammlung in Deutschland und war Mitglied der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Nach ihm sind die Kakteenarten Opuntia hempeliana (ein ungelöster Name) und Echinocereus hempelii benannt.
Von 1890 bis 1893 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Königreich Sachsen 3 (Bautzen, Kamenz, Bischofswerda) und die Deutschkonservative Partei. Ab 1893 war er ernanntes Mitglied der I. Kammer des Sächsischen Landtags. Er trug den Ehrentitel eines (königlich sächsischen) Kommerzienrats, später eines Geheimen Kommerzienrats.
Er starb 1904 an einem Herzleiden, vier Wochen nach seiner Frau und einen Tag nach seinem einzigen Sohn. Eine Tochter überlebte ihn.
Literatur
- Georg Hempel †. In: Monatsschrift für Kakteenkunde, 14. Jahrgang 1904, Nummer 11, S. 163 f. (online)
Weblinks
- Hempel, Eduard Georg in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Eduard Georg Hempel. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Geschichte des Guts Ohorn auf ohorn.info