Georg Fritsch
Carl Agathon Georg Fritsch (* 18. Mai 1890 in Osterode in Ostpreußen; † 23. Juli 1955) war ein deutscher Architekt und Baubeamter.
Leben
Georg Fritsch war der Sohn des Gymnasiallehrers Carl Fritsch (1854–1929)[1] und seiner Ehefrau Milka, geb. Harnoch, Tochter des Pfarrers Agathon Harnoch (1837–1905)[2]. Er besuchte zunächst das Gymnasium in Osterode, dann das Tilsiter Realgymnasium, an dem er 1909 das Abitur ablegte. Von 1909 bis 1914 studierte er Architektur an der TH Danzig, der TH München, der TH Dresden und wiederum in Danzig. Von Oktober 1914 bis Februar 1915 nahm er im 1. Ostpreußischen Feldartillerie-Regiment Nr. 16 am Ersten Weltkrieg teil, nach einer Verwundung wurde er kriegsverwendungsunfähig. Die Diplomprüfung legte er im Dezember 1915 in Danzig ab. Von 1916 bis 1918 war er unter Friedrich Lahrs beim Neubau der Kunstakademie Königsberg tätig. Im Jahr 1919 bestand er die Prüfung als Regierungsbaumeister und danach bis 1921 bei der Regierung in Königsberg tätig,
Ab 1921 war er als Regierungsbaurat bei der Regierung in Potsdam tätig und für Wohnungs- und Siedlungswesen sowie Städtebau zuständig. Am 16. Dezember 1922 wurde er 1. Vorsitzender des Gemeinnützigen Beamten-Siedlungsvereins „Vaterland“ in Potsdam und errichtete für diesen zwei Wohnsiedlungen, eine 1923 bis 1926 „Am Schragen“, westlich neben der Russischen Kolonie, eine zweite 1927 bis 1931 am Osthang des Ruinenberges bei Sanssouci. Am 27. Februar 1930 wurde er an der Technischen Hochschule Berlin mit einer bauhistorischen Arbeit zur Burgkirche (Königsberg) und ihrem Architekten Johann Arnold Nering zum Dr.-Ing. promoviert. Die Gutachter waren Daniel Krencker und Erich Blunck.
Im Mai 1932 wurde er zum Stadtbaurat von Potsdam gewählt, trat sein Amt im Juni 1932 an und hatte dieses Amt bis 1945 inne. Von 1936 bis 1938 errichtete er die Siedlung Friedrichstadt am Schillerplatz. Nach 1945 Chefarchitekt beim Rat des Bezirks Potsdam, war er am Wiederaufbau Potsdams maßgeblich beteiligt.
Veröffentlichungen
- Die Burgkirche zu Königsberg i. Pr. und ihre Beziehungen zu Holland. Leupold, Königsberg 1930 (Dissertation, mit Lebenslauf).
- Nering, Johann Arnold. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 390–391.
Literatur
- Dr.-Ing. Fritsch, Stadtbaurat in Potsdam. In: Bauwelt 1932, S. 512.
- Armin Hanson Denkmal- und Stadtbildpflege in Potsdam 1918–1945. Lukas-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86732-109-9.
Weblinks
- Detlef Harms: Zur Geschichte der „Vaterland“.
Einzelnachweise
- DNB 1029578052; Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Band: Faber – Funge. 2007.
- Biographie bei der Parafia Ewangelicko-Augburska w Ostródzie.