Georg Eduard Maschwitz
Georg Eduard Maschwitz (* 1. August 1838 in Hamburg; † 8. Mai 1909 in Buenos Aires) war ein deutsch-argentinischer Bankdirektor.
Leben
Sein Vater, Friedrich Rudolf Emil Maschwitz, gelernter Kaufmann, geboren 1806 in Züllichau, Schlesien, heiratete 1835 in Hamburg Margaretha Sophia Luise Driesch aus Güstrow, Mecklenburg. Georg Eduard wurde 1838 als erster Sohn geboren.
1858 wanderte Georg Eduard Maschwitz nach Südamerika aus. Dort heiratete er 1860 in Montevideo, Uruguay, Clara Rufina Horne Torres. Er kehrte 1860 mit seiner Frau zu einem Besuch nach Hamburg zurück, wo ihr erster Sohn gleichen Namens, Georg Eduard Maschwitz, geboren und getauft wurde. Nach ihrer Rückkehr siedelte die Familie nach Buenos Aires in Argentinien um. 1862 wurde hier ihr zweiter Sohn, Carlos Maschwitz, geboren.
Ab 1862 war Maschwitz in Buenos Aires für die argentinische Carrabasa Bank tätig. Diese Bank wurde wenig später von der Bank of London and South America gekauft und Maschwitz zum Direktor berufen.
Während der Zeit ab 1865 bis etwa 1880/1885 wurde der gesamte südamerikanische Kapitalmarkt überwiegend durch englische Banken abgedeckt. Namhafte deutsche und europäische Kreditinstitute zogen sich wiederholt aufgrund von Fehleinschätzungen, Spekulationen und fehlenden wirtschaftlichen Erfolges aus Südamerika zurück. Erschwerend wirkte, dass in Argentinien wirtschaftliche Turbulenzen und Bürgerkriege mit den Nachbarstaaten die Stabilität der Währung sehr in Mitleidenschaft zogen.
In dieser schwierigen Zeit ist es Maschwitz gelungen, die Filiale der Bank of London geschickt und unbeschadet durch die wirtschaftliche Krise zu führen.
Im Oktober 1886 wird in Deutschland auf Initiative der Deutschen Bank die Gründungsversammlung der Deutschen Uebersee-Bank durchgeführt. Es ist belegt, dass sich 1886 Maschwitz in Deutschland aufhielt und dazu mit der Deutschen Bank verhandelt hat.
Im Januar 1887 eröffnete auf Beschluss des Aufsichtsrates die Deutsche Bank in Buenos Aires ihre Filiale Banco Alemán Transatlántico, mit Maschwitz als Direktor. Die Bank gab bis 1905 das Papiergeld der argentinischen Währung mit dem Schriftzug ihres Direktors heraus.
Der Banco Alemán Transatlántico feierte 1987 sein 100-jähriges Bestehen als Filiale der Deutschen Bank.
Literatur
- Hans Driesch: Lebenserinnerungen. Reinhard, München 1951
- David Joslin: A Century of Banking in Latin America. Oxford University Press 1963.
- Manfred Pohl: Deutsche Bank 1887–1987. Verlag v.Hase & Koehler, Mainz, 1987, ISBN 3-7758-1163-X, S. 8 ff