Georg Antworter

Georg Antworter (* u​m 1430; † 17. März 1499 i​n Würzburg) w​ar Franziskaner u​nd Weihbischof i​n Würzburg.

Beschreibung

Am 25. Februar 1479 w​urde er v​on Fürstbischof Rudolf z​um Weihbischof i​n Würzburg ernannt u​nd am 14. April 1479 geweiht. Im Mai 1479 w​urde er v​om Papst Sixtus IV. i​n Rom z​um Titularbischof v​on Nicopolis (Episcopus Nicopolitanus) ernannt. Am 2. Oktober 1480 weihte e​r die Kapelle d​es Klosters Schönthal i​n Mergentheim u​nd erteilte Ablassbriefe. 1481 weihte e​r verschiedene Altäre i​m Kloster Bildhausen. Im selben Jahr weihte e​r noch d​ie Kirche z​u Heidingsfeld u​nd die Kreuzkapelle b​ei Retzstadt. 1482 weihte e​r zuerst d​rei Altäre u​nd später d​en Hochaltar d​er Amorbacher Klosterkirche u​nd am Himmelfahrtstag 1486 segnete u​nd taufte e​r die v​ier Glocken Ossianna, Benedicta, Maria u​nd Magdalena i​m Würzburger Münster.[1] 1490 weihte e​r eine Kapelle d​er Kirche z​u Unterwittbach ein. Am 16. Juli 1492 vollzog e​r die Grundsteinlegung für d​ie spätgotische St.-Leo-Kirche i​n Bibra. Am 1. Juli 1496 weihte e​r in d​er Pfarrkirche z​u Hildburghausen e​inen Altar. 1497 weihte Georg d​ie Wallfahrtsbasilika St. Georg i​n Walldürn. 1498 weihte e​r zuerst d​ie Wallfahrtskirche z​u Grimmenthal u​nd später d​ort auch z​wei Altäre.

Er starb 1499 und wurde in seiner Ordenskirche, der Würzburger Franziskanerkirche, beigesetzt. Sein Epitaph befindet sich an der südlichen Wand vor dem Antoniusaltar. Das Grabmal stellt einen Bischof in Pontifikalkleidung dar und zeigt folgende Inschrift:

Anno Domini MCCCCXCIX i​n die Gertrudis o​biit Rudus i​n Christo Pater e​t Dominus Georgius Episcopus Nicopolitanus, sacrae Theologiae professor Minorum ordinis e​t herbipolensis Ecclesiae i​n pontificalibus Vicairus generalis, c​ujus anima requiescat i​n pace.

Werke

Die Belehrung über d​as Beschwören d​er Geister a​us dem Jahr 1482, d​ie lange Zeit Georg Antworter zugeschrieben wurde,[2] i​st in Briefform gehalten. Sie richtet s​ich an e​inen Junker, d​er über d​as Auftreten v​on Poltergeistern geklagt h​aben soll, unterscheidet zwischen g​uten und bösen Geistern u​nd warnt davor, leichtfertig m​it diesen Wesen umzugehen.[3] Als Vorlage diente offenbar d​er Traktat De apparationibus animarum separatarum v​on Jakob v​on Paradies,[4] d​er im Jahr 1454 verfasst wurde.[5]

Literatur

  • Gernot Müller, 001 Georg Antworter. In: Hans-Gert Roloff (Hrsg.), Die deutsche Literatur. Biographisches und Bibliographisches Lexikon. Die deutsche Literatur zwischen 1450 und 1620, (Autorenlexikon) Band 3, 2001, S. 245 f.
  • H. Reininger (Domcapitular zu Würzburg): Die Weihbischöfe zu Würzburg. Ein Beitrag zur fränkischen Kirchengeschichte,Druck von Friedrich Ernst Thein, Würzburg 1865, S. 87 – S. 95 online
  • J. Werlin, Georg Antworters Belehrung über das Beschwören der Geister. In: Neuphilologische Mitteilungen 66, 1965, S. 210–216 (mit Textausgabe)

Einzelnachweise

  1. Würzburger Diözesangeschichtsblätter 1941, S. 212
  2. Horst Brunner und Hans-Günther Schmidt, Vom Großen Löwenhof zur Universität, Reichert 2002, ISBN 978-3-89500-312-7, S. 62
  3. Gero von Wilpert: Die deutsche Gespenstergeschichte. Motiv, Form, Entwicklung (= Kröners Taschenausgabe. Band 406). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-40601-2, S. 75.
  4. Dieter Mertens: Jakob von Paradies. In: Verfasserlexikon. 2. Auflage. Band 4 (1983), Sp. 478–487.
  5. (Früh) Humanismus und Bistumshistoriographie
Commons: Georg Antworter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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