Georg Alexander Heinrich Herrmann von Callenberg
Graf Georg Alexander Heinrich Herrmann von Callenberg (* 8. Februar 1744 in Muskau; † 4. Mai 1795 in Muskau) war kurfürstlich-sächsischer Geheimer Rat, Standesherr der Freien Standesherrschaft Muskau in der Oberlausitz[1] und Präsident der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften
Leben und Wirken
Sein Vater Johann Alexander von Callenberg erließ 1745 eine eigene Kirchen- und Schulordnung. Um das Lesen, Schreiben und Singen zu fördern, gründete er für die überwiegend wendische Bevölkerung Volks- bzw. Landschulen.[2]
Diese Bestrebungen führte sein Sohn Georg Alexander fort. Unter dem Patronat der Callenbergs wurden auf eigene Kosten Schulbücher gedruckt, wendische Arme unterstützt und über den örtlichen Pastor Geldzuwendungen an die Schulanstalten gespendet.[3] Georg Alexander von Callenberg erneuerte, nach 40-jähriger Pause und auf Bitten der Bürger, 1776 die Muskauer Schützengilde und gilt nach dem Wiederaufleben als deren Stifter.[4] 1780 wurde Callenberg Präsident der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften.[5] Des Weiteren war er Ritter des Johanniterordens.
Herkunft und Familie
Georg Alexander Heinrich Herrmann von Callenberg stammte aus dem westfälischen Geschlecht derer von Callenberg mit dem Stammsitz Burg Calenberg bei Warburg. Seine Eltern waren Graf Johann Alexander von Callenberg (1697–1776) und dessen Ehefrau Rahel Luisa Henriette geb. von Werthern (1726–1753).
Am 24. August 1769 heiratete er in Dresden Marie Henriette Olympe de la Tour du Pin (1746–1771).[6] Sie hatten zwei Kinder, Johann Alexander von Callenberg und Clementine Kunigunde Charlotte Olympia Luise von Callenberg (1770–1850), die 1784/85 Ludwig Karl Johann Erdmann von Pückler (1754–1811) heiratete. Ihr gemeinsamer Sohn war der Landschaftsgestalter Hermann von Pückler-Muskau (1785–1871).
In zweiter Ehe war Georg Alexander von Callenberg mit Marianne Wilhelmine Eleonore von Oertzen (1746–1809) verheiratet.[7]
Literatur
- Joachim Bahlcke: Geschichte der Oberlausitz. Herrschaft, Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Leipziger Universitätsverlag GmbH, 2. Auflage, Leipzig 2004, ISBN 3-935693-46-X
Einzelnachweise
- Johann Georg Meusel:Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, Verlegt bei Gerhard Fleischer dem Jüngeren, zweiter Band, Leipzig 1803, S. 5
- Lupold von Lehsten:Mitteilungen, Institut für Personengeschichte, Bensheim 2012, Abschnitt Die Frühjahrstagung 2012 der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften
- Christian Gottlieb Langner:Aktenmäßiger Bericht von der Grundlegung, dem Bau und der Einweihung der wendischen St. Andreas-Kirche zu Muskau in der Oberlausitz, nebst vorangeschickten historischen Nachrichten von der gesamten Standesherrschaft Muskau und der Landschaft gleichen Namens, Verlegt bei George Gottlieb Monse, Budissin 1788, S. 8
- Günter Tappert:Geschichte der Muskauer Schützengilde / Teil 5: Fürst Pückler und Schützen stritten vor Gericht, Lausitzer Rundschau, Cottbus/Weißwasser 2011, Abschnitte ‚Ähnliche Ereignisse‘ und ‚Gutes Verhältnis‘
- Hrsg. Joachim Bahlcke: Geschichte der Oberlausitz. Herrschaft, Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Leipziger Universitätsverlag GmbH, 2. Auflage, Leipzig 2004, ISBN 3-935693-46-X, S. 28
- Verein für Computergenealogie – Gedbas
- Roskildehistorie:Callenberg Stammbaum
Weblinks
- Kalliope-Verbund /Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Callenberg, Hermann von (1744-1795)
- Deutsche Biographie: Callenberg, Georg Alexander Heinrich Hermann Graf von
- Sächsischer Schützenbund: Muskau Schützengilde 1511 e. V.
- Die Johanniter-Aufschwörungstafel von Georg Alexander Heinrich Herrmann Graf von Callenberg vom 16. November 1782 im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz.
- Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften e.V. : Abschnitt 1780 – Präsident Callenberg