Gelsmühle
Gelsmühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wittelshofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Gelsmühle Gemeinde Wittelshofen | |
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Höhe: | 432 m ü. NHN |
Einwohner: | 8 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91749 |
Vorwahl: | 09854 |
Geographie
Die Einöde liegt am rechten Ufer der Sulzach. Die Kreisstraße AN 41 führt nach Gelshofen (0,7 km nordwestlich) bzw. nach Untermichelbach (0,5 km südöstlich).[2]
Geschichte
Bei der Gelsmühle führte der Limes zwischen den Wachposten 13/17 und 13/18 über die Sulzach. Dieser 38 m breite Übergang, am heutigen Altwasser, bestand im Vorfeld aus mächtigen Quadern von 2⁄5 Kubikmetern mit einer Fundamentstärke von 1,25 m bis 1,45 m und Öffnungen für das Hochwasser. Den eigentlichen Übergang bildete ein Steg auf je drei nebeneinander stehenden hölzernen Stützpfeilern im Abstand von 3 m, um bei Hochwasser Astwerk entfernen zu können.
Gelsmühle lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Wassertrüdingen. Das Anwesen hatte die Reichsstadt Dinkelsbühl als Grundherrn. Die Abgaben gingen an das Dinkelsbühler Spital.[3][4] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[5]
Infolge des Gemeindeedikts wurde Gelsmühle dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Wittelshofen und der Ruralgemeinde Untermichelbach zugewiesen.[6] Am 1. Juli 1972 wurde Gelsmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Wittelshofen eingegliedert.[5]
Ehemaliges Baudenkmal
- Mühle. Schlussstein der Stichbogentüre des 1952 weitgehend neu erbauten Wohn- und Mühlengebäudes bezeichnet „JLW“ (=Wellhöfer) „1853“. Rückseitig Inschriftenstein: „17 ILR 78“. Der zugehörige, massive Scheunenbau vermutlich noch aus dem 18. Jahrhundert. Zwei Korbbogentore, ein Schlussstein an der Unterseite bezeichnet „CHB“, übrige Inschrift nicht mehr lesbar.[7]
Die Sage von der Teufelsmauer
Über die Entstehung der sogenannten Teufelsmauer, die im 18. Jahrhundert noch stellenweise bis zu anderthalb Metern hoch war, gibt es zur Gelsmühle eine Sage.[19] Die Bewohner der Gegend konnten sich diese Mauer nicht mehr erklären und brachten sie mit dem Teufel in Verbindung. Bei Wilburgstetten liegen beispielsweise die Höllmühle, der Höllbach und die Höllweiher auf dem Terrain des Limes.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gelzmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 294 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 144.
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8, S. 418–419.
Weblinks
- Gelsmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. November 2021.
- Gelsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Gelsmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 333 (Digitalisat).
- Gelsmühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 418f.
- Johann Bernhard Fischer: Gelzmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 381 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 294).
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 580.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 533.
- A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl, S. 144. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 29 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 76 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1002, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1100 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1165 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1203 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1040 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 764 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
- Die Sage von der Teufelsmauer (PDF) Stadt Wassertrüdingen. Abgerufen am 18. April 2019.