Geevor Tin Mine
Die Geevor Tin Mine, ehemals North Levant Mine, ist ein ehemaliges Zinnbergwerk im äußersten Westen von Cornwall, zwischen den Dörfern Pendeen und Trewellard. Es war zwischen 1911 und 1990 in Betrieb und produzierte in dieser Zeit etwa 50.000 Tonnen Zinn. Das Bergwerk ist heute ein Museum und Ankerpunkt der europäischen Route der Industriekultur. Seit 2006 gehört die Mine zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist Teil der Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon.[1]
Geevor Tin Mine | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Betriebsbeginn | 1911 | ||
Betriebsende | 1990 | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Zinn | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 50° 9′ 9″ N, 5° 40′ 33″ W | ||
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Standort | Trewellard, St Just in Penwith | ||
County | Cornwall | ||
Staat | Vereinigtes Königreich |
Herkunft des Namens
Cornisch "Whe(a)l an Gever" wird von "Whel" oder "Wheal" – zu deutsch "Mine" – und "Gever" oder "Gaver" – deutsch die "Ziege" – abgeleitet. Damit lässt sich Name wörtlich mit "Ziegenmine" übersetzen.[2][3] Allerdings wird auch für "Geevor" die Übersetzung "abgesunkene Straße" vorgeschlagen, zudem auch "gew" als ein "umschlossenes Feld".[3] Letztlich meint der ursprünglich gewählte Name des kleines Unternehmens namens "Wheal an Giver", aus dem die Mine hervorging "ein Stück Boden, das von Ziegen beweidet ist".[4][5]
Geologie
Das Untergrundgestein besteht aus Granit, ein wenig Schiefer und weiteren Gesteinen. Kupfer wurde sowohl elementar (gediegen) als auch in verschiedenen Mineralsalzen gefunden. Hierbei führend ist das Chalcosit. Zinn wird gewerbsmäßig abgebaut, wohingegen Kupferbergbau in den Hintergrund getreten ist. Weitere dort vorkommende Metalle sind Wismuth, Blei, Zink und Uran. Auch seltene Mineralien wie blau-grünes Kupferchlorid, Stokesit und Botellackit kommen dort vor. Quarz und Amethyst werden ebenfalls dort gefunden und sind für ihre regionaltypisch besondere Schönheit auch überregional bekannt. Arsenverbindungen sind beigemischt.[6][7]
Geschichte
Seit dem späten 18. Jahrhundert wurden im Gebiet um das Bergwerk Zinn und Kupfer abgebaut. Das Gebiet wurde bis 1840 unter dem Namen East Levant Mine und dann von 1851 bis zur Schließung 1891 als North Levant betrieben. Während der 1880er Jahre wurden dort 176 Bergleute beschäftigt, aber nach der Schließung von North Levant befanden sich in diesem Gebiet nur noch sehr wenig Arbeiter.[5][8]
1899 musste eine Gruppe von Bergleuten aus St. Just, die nach Südafrika ausgewandert waren, durch den Ausbruch des Zweiten Burenkrieges zurückkehren. Sie mieteten das Gebiet und gründeten 1901 eine Firma namens Levant North (Wheal Geevor) zu gründen. Diese wurde 1904 von der West Australian Gold Field Company Ltd. erworben, die 1911 verschiedene Minen unter dem Namen Geevor Tin Mines Ltd. zusammenführte, nicht lange nachdem der Zinnpreis rasch auf 181 GBP gestiegen war eine Tonne im Jahr 1906 von einem Tief von £ 64 im Jahr 1896.[5][9][10]
Mit dem Bau des Wethered-Schachts (benannt nach Oliver Wethered, einem der Gründer der Mine) wurde 1909 begonnen. Das Bergwerk stellte 1921 den Betrieb vorübergehend ein und während der Zinnkrise 1930, in der viele andere Minen in Cornwall dauerhaft geschlossen wurden, erneut für 12 Monate. 1944 wurde die Arbeit am Wethered Shaft eingestellt, der Victory Shaft blieb jedoch weiterhin in Betrieb.[8][10]
Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die frühen 1960er Jahre fiel es sowohl Geevor als auch South Crofty schwer, Kapital zu beschaffen und qualifizierte Bergleute einzustellen. Beide Minen nahmen zu dieser Zeit polnische und italienische Bergleute auf. Neue Investitionen, vorausschauendes Management und steigende Zinnpreise in den 1960er Jahren verbesserten die Situation, und zu diesem Zeitpunkt waren rund 270 Mitarbeiter in der Mine beschäftigt. In den 1960er Jahren gab es mehrere Erkundungen neuer Lagerstätten,[10] unter anderem in den unter dem Meer befindlichen Abbaugebieten der 1930 geschlossenen Levant Mine. Diese Arbeiten wurden durch ein Loch im Meeresboden erschwert, das zuerst verschlossen werden musste.[7][11] 1985 fielen die Zinnpreise deutlich. Es wurde einige Jahre weiterhin versucht, den Betrieb der Mine aufrechtzuerhalten. Letztlich wurde sie jedoch 1990 geschlossen. Im Mai 1991 wurde mit der Flutung der Grube begonnen. Heute steht das Wasser auf Meeresspiegelniveau in der Grube.[5][9]
Die Geevor Tin Mine ist heute eine Touristenattraktion und beherbergt ein Museum. Sie ist seit 2006 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon. Mit einer Fläche von 270.000 m2 ist sie die größte erhaltene Zinnmine in Großbritannien.[1][12]
Weiterführende Literatur
- Noall, Cyril, The St Just Mining District, Monographs on Metalliferous Mining History, Volume=5, 1973 D. Bradford Barton Ltd, Truro, pp. 99–125 (Kapitel: North Levant and Geevor)
- Geevor: Proceedings of the 9th Commonwealth Mining and Metallurgical Congress, May 1969
Weblinks
Einzelnachweise
- https://unesco.org.uk/news/ground-breaking-tour-cornwall/, About Geevor mine, Ground-breaking virtual “tour” opening up Geevor’s World Heritage Tin Mine, UNESCO, United Kingdom Commission
- Gerlyver Ber, A Short Cornish Dichtinary, Discover Cornwall, Christine Truran, Penryn, Cornwall, 1986/2016
- Julyan Holmes, 1000 Cornish Place Names Explained, Truran, Penryn, Cornwall 1998
- Craig Weatherhill, The Place-Names of the Land's End Peninsula, 2017 Penwith Press, ISBN 9781999777500, p. 121
- Buckley, J. A.; Wills D.; Riekstins K. T.; Geevor Mine Underground, Penhellick Publications 1996, Camborne, Cornwall, ISBN 1-871678-21-8
- Simon Camm: Cornish Rocks and Minerals. Hrsg.: Alison Hodge. Alison Hodge, Penzance, Cornwall 2017, ISBN 978-0-906720-71-4.
- https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/UK/England/Cornwall%20Co./St.%20Just%20District/Botallack-Pendeen%20Area/Trewellard/Levant%20Mine, UK/England/Cornwall Co./St. Just District/Botallack-Pendeen Area/Trewellard/Levant Mine, Stefan Schorn et al. 1999–2021
- Stanier, Peter; Mines of Cornwall and Devon - An Historic Photographic Record, Twelveheads Press 1998, Truro, Cornwall, ISBN 0-906294-40-1
- http://www.cornwall-calling.co.uk/mines/st-just-area/geevor.htm, Geevor Mine, Cornwall, Geevor Tin Mine web site - St Just Area Mines, Cornwall
- Buckley, J. A.; The Cornish Mining Industry - A Brief History, Tor Mark 2002, Redruth, Cornwall, ISBN 0-85025-397-7
- http://www.cornwall-calling.co.uk/mines/st-just-area/levant.htm, Levant Mine, Cornwall
- https://www.erih.net/, Seite der europäischen Industriekultur