Gash (Valbona)
Der Gash (albanisch auch Gashi) ist ein linker Nebenfluss der Valbona im Norden Albaniens. Er entwässert einen Teil der Malësia e Gashit, ein abgelegenes Berggebiet im äußersten Nordosten Albaniens in den Albanischen Alpen, das zu Tropoja gehört.
Gash Lumi i Gashit | ||
Steg in einem engen Teil der Schlucht | ||
Daten | ||
Lage | Albanien | |
Flusssystem | Buna | |
Abfluss über | Valbona → Drin → Buna → Adria | |
Quelle | Bergseen bei Dobërdol | |
Mündung | in die Valbona 42° 22′ 37″ N, 20° 5′ 47″ O | |
Mündungshöhe | 248 m ü. A.[1]
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Länge | 27 km[2] | |
Kleinstädte | Bajram Curr |
Der rund 27 Kilometer lange Fluss entspringt in einer großen Senke mit zahlreichen kleinen Bergseen nordwestlich des Passes Qafa e Dobërdolit (2238 m ü. A.). Zu den entwässerten Seen gehört der Dash-See auf 2175 m ü. A.[2] Das Becken von Dobërdol, das auf rund 1800 Meter Höhe beginnt,[3] ist von zahlreichen hohen Gipfeln umgeben, darunter der Trekufir (2354 m ü. A.) im Norden, die Maja Bogiçaj (2405 m ü. A.) im Nordosten, einem 2397 m ü. A. hohen Berg im Süden und der Maja e Shpatit (2199,5 m ü. A.) im Nordwesten. Die verschiedenen Bachläufe, die zuerst nach Norden und Nordwesten fließen, vereinigen sich bei der Alm Dobërdol im Nordwesten und verlassen das Becken nach Westen. Schon wenige Kilometer weiter ändert der Fluss seinen Verlauf nach Süden und hält die Richtung in der Folge ein. Er passiert den Bergstock des Shkëlzen (2405 m ü. A.) an dessen Westseite. Am Mittellauf befindet sich auch das einzige kleine Dorf, der Weiler Bradoshnica. Weiter gegen Süden passiert der Fluss eine enge Schlucht und tritt aus einem engen Tal ins Becken von Tropoja, wo der Gash unterhalb des Dorfes Shoshan in die Valbona mündet.
Fast das ganze Einzugsgebiet des Flusses ist seit 1996 als Naturreservat Lugina e Gashit (Tal des Gash) geschützt. Die Landschaft umfasst unberührte oder kaum genutzte Berglandschaften über verschiedene Vegetationsstufen mit großen Wäldern (Buche, Rumelische Kiefer, Schlangenhaut-Kiefer, Fichte und Weiß-Tanne), Alpwiesen und Gletscherseen. Im rund 30 Quadratkilometer großen Gebiet leben Braunbären, Wölfe, Gämsen, Rehe, Wildschweine, Auerhühner und Steinadler sowie Fischotter im Fluss. Das Naturreservat soll Teil des geplanten Nationalparks Albanische Alpen werden.
2017 wurde zudem das UNESCO-Welterbe Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas um das Gashital und ein weiteres Schutzgebiet in Albanien erweitert.[4][5][6] Das Welterbegebiet umfasst 1261,52 Hektar sowie eine Pufferzone von 8977,48 Hektar und schützt den größten Buchenurwald des albanischen Prokletije, der auf Höhen zwischen 700 und bis zu 1900 Metern liegt.[7]
Weiter ist die Region auch Bestandteil des Grünen Bands Europa.[8]
Bilder
- Quellgebiet des Gash auf der Alm von Dobërdol
- Blick von Westen nach Dobërdol
- Eingang ins enge Gash-Tal östlich des Valbona-Tals
- Luftaufnahme des Gash-Tals
Weblinks
Einzelnachweise
- Offizielle Karte 1:50'000 des militärischen kartographischen Amtes Albaniens, Blatt K-34-53-C (Bajram Curri), 2. Auflage 1988
- Akademia e Shkencave e RPSSH (Hrsg.): Gjeografia fizike e Shqipërisë. Band 2. Tirana 1991, A–II5 Lugina e Lumit të Gashit, S. 89 f.
- Offizielle Karte 1:50'000 des militärischen kartographischen Amtes Albaniens, Blatt K-34-53-A, 1979
- Gashi River. In: Agjencia Kombëtare e Zonave të Mbrojtura në Shqipëri. Abgerufen am 4. August 2016 (englisch).
- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- Extension to the Joint World Heritage Property „Primeval Beech forests of the Carpathians (Slovak Republic and Ukraine) and the Ancient Beech forests of Germany (Germany)“. In: UNESCO World Heritage Centre Tentative List. 30. Januar 2015, abgerufen am 4. August 2016 (englisch).
- Hanns Kirchmeir, Anna Kovarovics (Hrsg.): “Primeval Beech Forests of the Carpathians and Other Regions of Europe” as extension to the existing Natural World Heritage Site “Primeval Beech Forests of the Carpathians and the Ancient Beech Forests of Germany” (1133bis). Nomination Dossier to the UNESCO for the Inscription on the World Heritage List. Klagenfurt/Wien Januar 2016, S. 21 (unesco.org [PDF; abgerufen am 8. August 2017]).
- Brezi i Gjelbër Evropian. (PDF) In: europeangreenbelt.org. European Green Belt Association, 2013, archiviert vom Original am 18. Oktober 2015; abgerufen am 4. August 2016 (albanisch).