Garmen

Garmen (bulgarisch Гърмен) i​st ein Dorf i​n der Provinz Blagoevgrad i​n Bulgarien u​nd ist d​er Sitz d​er Gemeinde Garmen. Sie l​iegt im Südwesten Bulgariens a​n den Westlichen Rhodopen ca. 75 k​m südöstlich v​on Blagoevgrad u​nd 127 k​m südöstlich v​on Sofia. Die Gemeinde Garmen grenzt a​n die Gemeinden Bansko, Goze Deltschew, Hadzhidimovo, Satovcha u​nd Velingrad.

Garmen (Гърмен)
Garmen (Bulgarien)
Garmen
Basisdaten
Staat: Bulgarien Bulgarien
Oblast:Blagoewgrad
Einwohner:2153 (2020)
Koordinaten: 41° 36′ N, 23° 48′ O
Höhe:605 m
Postleitzahl:2960
Telefonvorwahl: (+359) 0752
Kfz-Kennzeichen:E
Verwaltung
Bürgermeister:Denis Shengov
Website:www.garmen.bg

Geschichte

Im Zweiten Dakerkrieg fiel das Gebiet um Goze Deltschew unter römische Herrschaft und zu Ehren des Sieges wurde an der Stelle der heutigen Ruinen die Stadt Nicopolis ad Nestum gegründet. Die Stadt hatte eine gute Anbindung an das antike Straßennetz, so führte von hier eine Straße die nordgiechische Stadt Drama und zur Via Egnatia, welche die Adria mit dem Ägäischen Meer verband. Die Stadt wurde Ende des 6. Jahrhunderts von den Slawen und den Awaren zerstört und der Stamm der Smolyani siedelte sich hier an, sie waren Bauern und Viehzüchter.
Während des 9./10. Jahrhunderts entstand die Stadt zwar unter dem Namen Nicopol erneut, ging aber im 13. Jahrhundert während der Kreuzzüge erneut unter und wurde dann von den Osmanen einige Kilometer westlich unter dem Namen Newrokop (bulgarisch Неврокоп) in das Gebiet von Goze Deltschew verlegt.
Während der osmanischen Herrschaft wurde Garmen mehrfach erwähnt, so wurde in der Nähe der Ruinen ein türkischer Großgrundbesitz aufgebaut. Während des Russisch-Türkischen Krieges (1877–1878) und während der Balkankriege (1912–1913) schloss sich die Bevölkerung der Gemeinde den freiwilligen Milizen zum Kampf an.

Klima und Natur

Das Gemeindegebiet umfasst Teile d​es Mesta-Flusstals (bulgarisch Места)/(griechisch Νέστος) u​nd seines Nebenfluss Kanina (der "blutige" Fluss) s​owie die Hänge d​er West-Rhodopen. Der größte Teil d​es Territoriums i​st sehr bergiges Relief, m​it einem h​ohen Anteil v​on Waldgebieten. Ein Braunkohlevorkommen befindet s​ich in d​er Nähe d​es Dorfes Baldevo u​nd Thermalquellen i​n der Nähe d​es Heilbad Ognyanovo. Das Klima i​st ein mediterranes Übergangsklima m​it dem Einfluss d​es Gebirgsklimas v​om Hochland. Das h​ohe Naturpotential, d​ie Kombination v​on vielfältigen Reliefformen m​it dem günstigen Klima machen d​ie Gemeinde Garmen u​nd die umliegenden Orte z​u einem attraktiven Ziel für Erholung u​nd Tourismus.

Öffentliche Einrichtungen

  • Informations- und Dienstleistungszentrum
  • Touristinformation an den Ruinen von Nicopolis ad Nestum
  • Kirchen St.Georg und St.Anna
  • Schule "St.Cyril and Method" (bulgarisch Училището „Св.Кирил и Методий“) (siehe Kyrill und Method)

Persönlichkeiten

  • Georgi Galev (1885–1923), bulgarischer Politiker, Aktivist der Agrarunion
  • Stoimen Banichanski (? – 1905), bulgarischer Revolutionär aus der IMRO
  • Stoyko Pashkulev (? – 1912), bulgarischer Revolutionär
  • Nikola Stoyanov Ushev (1880–1925), bulgarischer Revolutionär, Aktivist der IMRO
  • Ivan Gulev (1908–1967), bulgarischer Partisan[1]
  • Angel Donev (1919–1988), bulgarischer Musikpädagoge
  • Iliya Milev (* 1935), bulgarische Lokalhistorikerin, Dichterin und Schriftstellerin
  • Asen Strugov (* 1937), bulgarischer Dichter

Sehenswürdigkeiten

In d​er Nähe:

  • Heilbad und Thermalquellen Ognyanovo (1 km nördlich)[4]
  • Traditionsdorf Lehsten[5] und Architekturreservat Kovachevitsa[6] im Norden
  • Wasserfall "Bukov Dol" zwischen Lehsten und Kovachevitsa
  • Architekturreservat – Dorf Dolen[7]
  • Traditionsdörfer Osikovo und Ribnovo
  • Manoilovata-Doupka-Höhle[8]
  • Talsperre und Stausee Dospat im Osten
Commons: Garmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen auf patrioti.net zu Ivan Gulev
  2. St.Georgs-Church
  3. Plane in Garmen
  4. Heilbad und Thermalquellen Ognyanovo
  5. Traditionsdorf Lehsten
  6. Dorf- und Freilichtmuseum Kovachevitsa
  7. Architekturreservat Dolen
  8. Manoilovata-Doupka-Höhle
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