Galactolipide
Galactolipide (auch Galaktolipide) sind eine Gruppe chemischer Substanzen, die sich aus Galactose (Zucker), einem Fettsäureanteil und einem Molekül Glycerin zusammensetzen. Die Art der Fettsäuren, die an das Glycerin geknüpft sind (Esterbindung), bestimmen den Namen und das chemische Verhalten. Galaktolipide sind fettlöslich und thermolabil. Bei Temperaturen über 40 °C denaturiert das Molekül irreversibel.
Ein typischer Vertreter ist das (2S)-1,2-Di-O-[(9Z,12Z,15Z)-octadeca-9,12,15-trienoyl]-3-O-β-D-galactopyranosylglycerol. Es wird in Ableitung des korrekten chemischen Namens auch „GOPO“ genannt. Bei der Zuckerkomponente handelt es sich um eine Galactose, die an C3 des Glycerins steht. An C1 und C2 steht jeweils eine α-Linolensäure.
Vorkommen
Monogalactosyldiacylglycerine (MGDG) und Digalactosyldiacylglycerine (DGDG) sind der Hauptbestandteil von chloroplastischen Membranen, sowohl der Hüllmembranen (46 % der äußeren Hüllmembran, 79 % der inneren Hüllmembran) als auch der Thylakoidenmembran (78 %).[1] Sie ersetzen dort Phospholipide, vermutlich um Phosphat zu sparen. Besonders reich an Galactolipiden ist auch die Frucht (Hagebutte) der Hundsrose (Rosa canina), insbesondere die Unterart lito.
Einzelnachweise
- M. A. Block, A. J. Dorne, J. Joyard, R. Douce: Preparation and characterization of membrane fractions enriched in outer and inner envelope membranes from spinach chloroplasts. II. Biochemical characterization. In: Journal of Biological Chemistry. Band 258, Nr. 21, 10. November 1983, ISSN 0021-9258, S. 13281–13286, PMID 6630230 (jbc.org [abgerufen am 28. September 2020]).