Gaby Rodgers
Gaby Rodgers (* 29. März 1928 in Frankfurt am Main als Gabrielle Rosenberg) ist eine deutschamerikanische ehemalige Schauspielerin und Theaterregisseurin.
Leben und Karriere
Gaby Rodgers, gebürtig Gabrielle Rosenberg, wurde als Tochter des Kunsthändlers Saemy Rosenberg[1] und Großnichte des Philosophen Edmund Husserl[2] in Frankfurt am Main geboren. Wegen des Nationalsozialismus zog die jüdische Familie zunächst in die Schweiz, später nach Amsterdam. Die Rosenbergs waren mit Anne Frank und ihrer Familie gut bekannt, Gaby und ihre Geschwister spielten während ihrer Kindheit mit Anne Murmeln. Später konnte Gaby mit ihrer Familie nach England flüchten, wo ihr Vater zeitweise interniert wurde, dann über Kuba und Mexiko in die Vereinigten Staaten. Sie ließen sich in New York nieder.[3]
Zwischen 1950 und 1962 war Rodgers in über 20 Fernsehserien als Gastdarstellerin zu sehen und arbeitete dabei mit Regisseuren wie Sidney Lumet und Arthur Penn. Zwischen 1955 und 1957 war sie auch in drei Theaterproduktionen am Broadway zu sehen.[4] Heute ist sie hauptsächlich durch den Film-noir-Klassiker Rattennest (Kiss Me Deadly; 1955) von Robert Aldrich bekannt: Hier spielte sie die angedeutet lesbische Femme fatale Lily Carver, die am Ende des Filmes in einer berühmt gewordenen und vielzitierten Szene eine Atomexplosion auslöst.[5] Neben Rattennest spielte sie allerdings nur in einem weiteren Kinofilm, der Independent-Produktion The Big Break (1953) unter Regie von Joseph Strick. Nach eigenen Angaben erhielt sie ein Vertragsangebot von Produzent David O. Selznick, dass sie jedoch ausschlug, da sie die Art der Arbeit beim Theater sowie im noch jungen Fernsehen bevorzugte und den Publicity-Rummel in Hollywood nicht mochte.[6]
Rodgers war mit dem erfolgreichen Textdichter Jerry Leiber verheiratet, sie bekamen zwei Söhne. Nach der Scheidung von Leiber kehrte sie zur Bühne zurück und arbeitete bis in das neue Jahrtausend als Theaterregisseurin, Schauspielerin und Kritikerin, beispielsweise am traditionsreichen Barter Theater in Virginia sowie an Sam Shepards Theater Genesis.[7][8]
Weblinks
- Gaby Rodgers in der Internet Movie Database (englisch)
- Gaby Rodgers in der Internet Broadway Database (englisch)
Einzelnachweise
- Sven Felix Kellerhoff: Das Erbe der Konsorten. In: DIE WELT. 12. Januar 2014 (welt.de [abgerufen am 13. Februar 2018]).
- Gaby Rodgers: Life Upon The Wicked Stage. In: The East Hampton Star. Abgerufen am 13. Februar 2018 (englisch).
- Gaby Rodgers: Life Upon The Wicked Stage. In: The East Hampton Star. Abgerufen am 13. Februar 2018 (englisch).
- Gaby Rodgers in der Internet Broadway Database (englisch), abgerufen am 13. Februar 2018.
- Interview with Gaby Rodgers. (Nicht mehr online verfügbar.) 1. Februar 2012, archiviert vom Original am 1. Februar 2012; abgerufen am 13. Februar 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Interview with Gaby Rodgers. (Nicht mehr online verfügbar.) 1. Februar 2012, archiviert vom Original am 1. Februar 2012; abgerufen am 13. Februar 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Interview with Gaby Rodgers. (Nicht mehr online verfügbar.) 1. Februar 2012, archiviert vom Original am 1. Februar 2012; abgerufen am 13. Februar 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gaby Rodgers: Life Upon The Wicked Stage. In: The East Hampton Star. Abgerufen am 13. Februar 2018 (englisch).