GAULA (Kolumbien)
Grupos de Acción Unificada por la Libertad Personal oder kurz GAULA (deutsch Vereinigte Aktionsgruppen für die Personenbefreiung) sind kolumbianische Eliteeinheiten zur Befreiung von Kidnapping-Opfern. Sie wurden aufgrund des Ley 282 de 1996 (Gesetz 282 des Jahres 1996) in Zusammenarbeit mit den USA gegründet und werden von der Dirección Nacional de Gaula Militares beaufsichtigt.[1] Die Befreiung der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt war der spektakulärste Fall der von Gaula-Gruppen durchgeführt wurde.[2]
Mit einem Anfangsbudget von 25 Millionen US-Dollar starteten zehn ausländische Instruktoren das Programm in Kolumbien. Für das Training wurde am 11. Juni 2004 ein erstes Centro de Entrenamiento Táctico Antisecuestro eingerichtet, das sich in einem nördlichen Außenbezirk von Bogotá befindet. Mittlerweile gibt es in allen Landesteilen ähnliche Einrichtungen. Das Trainingszentrum in Bogotá ist die weltweit drittgrößte ihrer Art um Kindnapping-Situationen zu simulieren.[3]
Organisation
Die Gaula sind folgendermaßen organisiert: Geführt werden die Spezialeinheiten durch einen Staatsanwalt und einen Kommandanten des Militärs oder der Polizei. Es gibt eine Geheimdienst- und Analyseeinheit. Daneben gibt es eine Operative Einheit, welche für die Planung und Durchführung der Einsätze verantwortlich ist. In dieser Einheit sind Mitglieder der Streitkräfte, der Policía Nacional und des Departamento Administrativo de Seguridad zusammengefasst. Als viertes existiert eine Ermittlungseinheit welche von einem Staatsanwalt geleitet wird.[4]
Es gibt insgesamt 21 Staffeln der Gaula, die von 86 Offizieren befehligt werden. Seine Mitglieder erhalten höchstes Niveau an Ausbildung, damit Entführungen verhindert, Beschaffung von Geheimdienstinformationen durchgeführt und Opfer in Sicherheit zu bringen. Gaula-Beamte sind mit der neuesten Spitzentechnologie ausgestattet und für den städtischen sowie ländlichen Kampf ausgebildet. Sie werden auch für der Erfassung von Geheimdienstinformationen trainiert, führen Razzien aus um Opfer vor Entführungen mithilfe eines Krisenmanagements zu bewahren. Seit Beginn des Programms 2004 kamen insgesamt 28 Gaula-Kämpfer bei diversen Befreiungsaktionen ums Leben.[5]
Einzelnachweise
- Gaula Quienes Somos (Memento vom 7. Juli 2017 im Internet Archive) cgfm.mil.co, aufgerufen am 7. Juli 2017
- El GAULA trabajó en el caso Ingrid Betancourt m.ultimahora.com, vom 21. Februar 2010 (spanisch)
- Inauguran en Colombia una escuela militar de operaciones antisecuestro belt.es, abgerufen am 15. Juli 2017 (spanisch)
- LEY 282 DE 1996. 6. Juni 1996, abgerufen am 23. Juni 2015 (spanisch).
- Unidades del grupo de élite de Colombia, GAULA, desmantelan pandillas de secuestradores dialogo-americas.com, abgerufen am 15. Juli 2017 (spanisch)
Weblinks
- Webseite des Generalkommandos der kolumbianischen Stretitkräfte (spanisch/englisch)
- Grupos Gaula de la Policía Nacional (spanisch)
- Gaula Groups – Website der Gaula-Gruppen des kolumbianischen Heeres (englisch)
- Gaula de Buenaventura Website der Gaula-Gruppe der kolumbianischen Marine (spanisch)