Günter Schmitz (Maler)
Günter Schmitz (* 16. September 1909 in Chemnitz; † 23. August 2002 in Radebeul) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben und Wirken
Schmitz besuchte die Schule in Kötzschenbroda und Dresden, anschließend absolvierte er von 1926 bis 1930 eine Lehre als Gebrauchsgraphiker in Dresden-Niedersedlitz, anlässlich derer er wohl Gerhard Schiffel (1913–2002) kennenlernte, mit dem ihn zeitlebens eine Malerfreundschaft verbinden sollte. Zwischen 1930 und 1937 studierte er Malerei an der Akademie für Bildende Künste in Dresden bei Richard Müller und Max Feldbauer, zuletzt als Meisterschüler von Ferdinand Dorsch und Rudolf Schramm-Zittau. Bereits zu dieser Zeit malte er viele Bilder vom noch unzerstörten Dresden, ein Zeitdokument der später zerstörten Stadt.[1]
Während seiner Zeit als freischaffender Maler in Dresden zwischen 1937 und 1939 reiste er zu Studienzwecken nach Italien, Tunesien, Jugoslawien, Österreich und Griechenland.[2]
1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, unter anderem war er beim oberpfälzischen Kallmünz stationiert. Schmitz geriet in sowjetische Gefangenschaft, aus der er 1950 (oder 1949[2]) zurückkehrte. Fortan lebte er in Radebeul, zuletzt in Serkowitz in einer Villa im Augustusweg 18.
Günter Schmitz arbeitete freischaffend als Maler und Grafiker, hauptsächlich im angewandten Bereich als Werbezeichner und Illustrator. Er wurde Mitglied der Gewerkschaft 17 des FDGB (Kunst und Schrifttum). So entwickelte er sich während der 1950er und 1960er Jahre zu einem Altmeister des Werbe-Plakats in der DDR, beispielsweise für Konsum, Elbe Chemie Dresden und Textima, bis Anfang der 1970er Jahre beschlossen wurde, dass Produktwerbung als ein kapitalistisches Handeln nicht zur Staatsdoktrin passe. Auch einige Wandbilder sind von ihm, beispielsweise für das Arzneimittelwerk Dresden oder das ehemalige Sächsische Serumwerk Dresden. Schmitz war 1958/1959 und 1962/1963 auf den Deutschen Kunstausstellungen in Dresden vertreten. 1958 beteiligte er sich mit dem Bild „Nie wieder“ an der Kunstaktion „Frieden der Welt“ auf dem U-Bahnhof Berlin-Alexanderplatz.[3]
Ab 1970 wendete sich Schmitz wieder verstärkt dem freien künstlerischen Arbeiten, hauptsächlich dem großformatigen Aquarell mit Motiven der Elbe und der Lößnitz, zu, er durfte mehrmals in die Schweiz, nach Italien, Dänemark, Bulgarien, Frankreich sowie nach Österreich reisen. Regelmäßig fuhr er auch nach Kallmünz zu Studien- und Malbesuchen. Die Stadt, die er immer wieder besuchte, ernannte Günter Schmitz zum Ehrenbürger. Im Jahr 2000 wurde Schmitz Mitglied im Sächsischen Künstlerbund.
1998 wurde Günter Schmitz mit dem Kunstpreis der Großen Kreisstadt Radebeul ausgezeichnet.[4]
Das Grab von Schmitz liegt auf dem Friedhof Radebeul-West.
Einzelausstellungen (Auswahl)
- 1980 Dresden, Kunstausstellung Kuehl (Aquarelle)
Literatur
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Herausgegeben vom Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Karin Gerhardt: Günter Schmitz und Gerhard Schiffel − Eine Malerfreundschaft. In: Radebeuler Monatshefte e.V. (Hrsg.): Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Dezember 2009 (vorschau-rueckblick.de [abgerufen am 11. März 2020] mit einem frühen Foto von Schiffel und Schmitz).
- Thomas Gubig, Sebastian Köpcke: Altbewährt – jugendfrisch: Werbegrafik von Günter Schmitz. Sammlung industrielle Gestaltung, Berlin 1997.
Weblinks
- Literatur von und über Günter Schmitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Günter Schmitz (Memento vom 19. Juli 2014 im Internet Archive)
- Günter Schmitz in Kallmünz
Einzelnachweise
- Eberhard Taupitz: Verborgene Bilder – Erinnerung an eine Dresdner Jugend 1910–1932. ISBN 3-934141-14-5.
- Günter Schmitz (Memento vom 19. Juli 2014 im Internet Archive)
- https://www.bildindex.de/document/obj03193139?part=0&medium=dh0152001
- Kunstpreisverleihung 2003 (PDF; 30 kB)