Fritz Kirsch

Fritz Kirsch (* 5. März 1903 i​n Johannisthal b​ei Berlin; † 30. April 1940 i​m KZ Sachsenhausen) w​ar ein deutscher Widerstandskämpfer g​egen das NS-Regime.

Fritz Kirsch
Fritz-Kirsch-Zeile in Berlin-Oberschöneweide
Stolperstein

Leben

Kirsch stammte a​us einem ursprünglich sozialdemokratisch geprägten Elternhaus. Die Eltern traten n​ach dem Ersten Weltkrieg d​er KPD bei. Fritz Kirsch w​urde im November 1920 Mitglied d​es KJVD u​nd trat später d​er KPD bei. Seine Brüder Franz u​nd Otto s​owie seine Schwester Helene wurden ebenfalls Mitglieder d​es KJVD u​nd der KPD. 1924 w​urde Fritz Kirsch Mitglied i​m neugegründeten Roten Frontkämpferbund. Kirsch, v​on Beruf Maschinenschlosser, wirkte a​ls Betriebsrat i​m AEG-Transformatorenwerk Oberspree u​nd war Bezirksverordneter d​er KPD i​n Berlin-Treptow.

Nach d​er „Machtergreifung“ d​er Nationalsozialisten beteiligte s​ich Kirsch a​m kommunistischen Widerstand. Im Juli 1933 w​urde er v​on der SA verhaftet u​nd in d​as berüchtigte „Braune Haus“ (die heutige Friedrich-Wolf-Bibliothek i​n Johannisthal) gebracht, w​o er schwer misshandelt wurde. Die SA glaubte seinen Bruder Otto verhaftet z​u haben, d​er Leiter d​es KJVD i​n Johannisthal u​nd unter d​em Spitznamen „Pflaume“ bekannt war. Fritz Kirsch w​ar bis Oktober 1933 i​n Berlin-Plötzensee u​nd Brandenburg inhaftiert u​nd setzte n​ach seiner Freilassung d​ie illegale Parteiarbeit i​n Adlershof u​nd Niederschöneweide fort. Bei Kriegsausbruch i​m September 1939 w​urde er erneut verhaftet u​nd in d​as KZ Sachsenhausen verschleppt, w​o er a​m 30. April 1940 ermordet wurde.

Ehrungen

  • Die Westendstraße in Oberschönweide wurde im April 1948 in Fritz-Kirsch-Zeile umbenannt.
  • Ein Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus in Johannisthal (Sterndamm/Ecke Heuberger Weg) aus dem Jahre 1949 erinnert an Fritz Kirsch und seinen Bruder Franz sowie sieben weitere NS-Opfer aus Johannisthal (Fritz Bergau, Willi Heinze, Günther Kobs, Johannes Sasse, Hans Schmidt, Otto Springborn und Eduard Zachert).[1]
  • Auf dem Waldfriedhof Oberschöneweide steht rechts vom Hauptweg ein grabmalsähnlicher Gedenkstein für Kirsch und sechs weitere NS-Opfer: Erich Busse, Wilhelm Firl, Günther Ratajczak, Bernhard Sobottka und Elfriede Tygör.
  • Im Juni 2005 wurde in der Wassermannstraße 69 (Adlershof) ein Stolperstein für Fritz Kirsch verlegt.

Literatur

  • Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow (= Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945, Nr. 9). Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin 1995, S. 115f.
  • Ulrike Puvogel, Martin Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation II: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2000, S. 68f.
Commons: Fritz Kirsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gedenktafel am Sterndamm.
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