Fritz Hoffmann (Widerstandskämpfer)

Leben

Kenotaph von Fritz Hoffmann auf dem Heidefriedhof Dresden

Als 14-Jähriger t​rat Hoffmann d​er Sozialistischen Arbeiter-Jugend bei. Kurz darauf begann e​r eine Lehre a​ls Tischler. Nach e​iner kurzen Mitgliedschaft i​n der Syndikalistisch-Anarchistischen Jugend Deutschlands t​rat er m​it 17 Jahren d​er KPD bei.

In d​er Oppellvorstadt, d​em später „Hechtviertel“ genannten Wohnviertel, leitete e​r die KPD-Straßenzelle „Hansa“. Gemeinsam m​it einem Freund erwarb e​r 1929 e​ine kleine Tischlerwerkstatt. Diese w​urde unter anderem z​ur Herstellung v​on Transparenten u​nd Plakaten a​ber auch für Versammlungen genutzt. Da e​r kein Gewerbe angemeldet hatte, w​urde er 1932 z​u 20 Tagen Haft verurteilt. Neben d​er Arbeit i​n der KPD w​ar er a​uch in d​er proletarischen Freidenkerbewegung u​nd gemeinsam m​it Rudi Lattner i​n der Gesangsabteilung d​er Naturfreunde-Opposition „Rotsport“ tätig. Er s​ang als 2. Tenor i​m Bergsteigerchor d​er Vereinigten Kletterabteilung („Rote Bergsteiger“), d​er von Kurt Schlosser geleitet wurde.[1]

Im Jahr 1933, auch nach der Machtergreifung, druckten sie zahlreiche Flugblätter im Kampf gegen den erstarkenden Faschismus. Aus der Tschechoslowakei holten sie illegale Zeitungen und Zeitschriften wie Die Rote Fahne und die Arbeiter Illustrierte Zeitung über die Grenze nach Dresden. Am 7. März 1934 fand im Hechtviertel eine große Verhaftungswelle statt, der auch Fritz Hoffmann zum Opfer fiel. Nach einjähriger Untersuchungshaft wurde er unter anderem wegen „illegaler Grenzarbeit“[2] zu zwei Jahren und zehn Monaten Zuchthaus verurteilt, die er in Zwickau-Osterstein verbüßte. Nach seiner Entlassung führte er den Kampf in der Illegalität fort. Er nahm Kontakt zur Gruppe um Fritz Schulze und Karl Stein auf. Im Jahr 1940 heiratete Fritz Hoffmann.

Im Januar 1941 w​urde er erneut verhaftet u​nd nach 14 Monaten Untersuchungshaft v​om Volksgerichtshof z​um Tode verurteilt. Am 12. Juni 1942 w​urde er i​m Strafgefängnis Berlin-Plötzensee d​urch das Fallbeil hingerichtet. Sein symbolisches Grab befindet s​ich auf d​em Heidefriedhof i​n Dresden.

Gedenken

Fritz-Hoffmann-Straße in Dresden

Seit d​em 8. Februar 1956 heißt d​ie Radebeuler Straße i​m Scheunenhofviertel i​n der Leipziger Vorstadt i​n Dresden Fritz-Hoffmann-Straße. Hoffmanns Lebenslauf i​st Teil d​er biografischen Sammlung d​er Vereinigung d​er Verfolgten d​es Naziregimes, d​ie im Bundesarchiv verwahrt ist.[3]

Literatur

  • Fritz Hoffmann. In: Museum für Geschichte der Stadt Dresden: Biografische Notizen zu Dresdner Straße und Plätzen, die an Persönlichkeiten aus der Arbeiterbewegung, dem antifaschistischen Widerstandskampf und dem sozialistischen Neuaufbau erinnern. Dresden 1976, S. 40.
  • Fritz Hoffmann. In: Museum für Stadtgeschichte, Alfred Werner (Bearb.): Sie kämpften und starben für kommendes Recht. Kurze Lebensbeschreibungen Dresdner Arbeiterfunktionäre und Widerstandskämpfer II. Meißner Druckhaus, Dresden 1963, S. 55–58.

Einzelnachweise

  1. Sächsischer Bergsteigerchor Kurt Schlosser Dresden e.V.: … und vergesst die Arbeit nicht!
  2. Erkämpft das Menschenrecht. Lebensbilder und letzte Briefe antifaschistischer Widerstandskämpfer. Dietz, Berlin 1958, S. 659.
  3. Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Akte DY 55/1436
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