Fristingen
Fristingen ist ein Ortsteil von Dillingen an der Donau. Es liegt circa fünf Kilometer südöstlich von Dillingen und hat ungefähr 730 Einwohner. Die Donau fließt nordwestlich in drei Kilometer Entfernung. Die Wasserkraft der Glött wurde benutzt um die Fristinger Mühle zu betreiben. Heute erinnert noch der Mühlweg im Westen des Ortes an die Getreidemühle.
Fristingen Große Kreisstadt Dillingen an der Donau | |
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Höhe: | 419 m ü. NN |
Fläche: | 12,95 km² |
Einwohner: | 700 (Jun. 2016) |
Bevölkerungsdichte: | 54 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 89407 |
Vorwahl: | 09071 |
Geschichte
Fristingen ist alemannischen Ursprungs, was zwei kleine Reihengräberfriedhöfe des 7. Jahrhunderts beweisen. Damit zählt das Dorf zu den wenigen Ortsgründungen im bis zum Hochmittelalter weitgehend unbesiedelten Donautal. Am 24. Juni 1220 übertrug der Abt von St. Georgen im Schwarzwald dem Grafen Hartmann IV. von Dillingen die Vogtei des „Helhart de Fruostingen“ (Ellenhart von Fristingen). Fristingen wird damit erstmals 1220 als „Fruostingen“ erwähnt. Der Ortsname erscheint in verschiedenen Schreibvarianten in Urkunden als „Fruostingen“ (1220), „Früstingen“ (1272) oder „Fristingen“ (1381). Mit der Schenkung der Stadt Dillingen durch Bischpf Hartmann am 29. Dezember 1258 kam auch Fristingen an das Hochstift Augsburg. Dieses errichtete in Fristingen ein Vogtamt. Bis 1464 existierte nachweislich das Adelsgeschlecht der Herren von Fristingen, welches sich nach dem Ort benannt hatte. Mit der Säkularisation 1803 wurde Fristingen königlich-bayerisch.
Die ehemals selbstständige Gemeinde Fristingen wurde durch die Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1978 ein Teil der Stadt Dillingen an der Donau.[1]
Im Jahr 2011 wurde begonnen, den Stadtteil Fristingen an ein neues Nahwärmenetz anzuschließen, das von einer eigens gegründeten Genossenschaft betrieben wird. Das Projekt wurde von den Einwohnern Fristingens selbst initiiert und in vielen Bereichen ehrenamtlich vorangetrieben. Über 100 Haushalte können dadurch in Fristingen mit Nahwärme versorgt werden.[2]
Einwohnerentwicklung[3]
Jahr | Einwohner |
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1805 | 420 |
1820 | 456 |
1860 | 659 |
1910[4] | 681 |
1933[5] | 657 |
1939[5] | 617 |
1961[1] | 619 |
1970[1] | 700 |
1978[6] | 695 |
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Dillingen an der Donau
Literatur
- Dorfchronik Fristingen, erschienen 2020.
Weblinks
- Die Geschichte Fristingens auf der Seite von Dillingen an der Donau (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
- So sieht es aus, das Fristinger Wappen. In: Augsburger Allgemeine, erschienen am 7. September 2020, abgerufen am 3. Oktober 2020.
Einzelnachweise
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770.
- Infoveranstaltung der Nahwärme Fristingen eG (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- Rupp: Alphabet Verzeichniß aller… 1820.
- Gemeindeverzeichnis 1900: Bezirksamt Dillingen
- Michael Rademacher: Dillingen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Dillingen an der Donau: Stadtgeschichte (Memento vom 27. Juni 2009 im Internet Archive)