Friedrich von Praschma

Friedrich Graf v​on Praschma, Freiherr v​on Bilkau (* 20. März 1833 a​uf Schloss Falkenberg; † 25. Dezember 1909 ebenda) w​ar ein deutscher Rittergutsbesitzer u​nd Politiker d​er Zentrumspartei.

Mitglieder des Reichstages (1. Reihe-sitzend- v. l. n. r.: Letocha, Dr. Windthorst, Graf v. Chamaré, Dejanicz v. Gliszczynski, Horn 2. Reihe-stehend-v.l.nr.: Graf v. Praschma, Schmieder, Dr. Porsch, Dr. Frhr. Heereman v. Zuydwyk, Szmula)

Leben

Friedrich Wilhelm Franz Nikolaus Ernst Leopold Karl Johann Nepomuk Lazarus w​urde als Sohn v​on Johanna Hedwig Gräfin Praschma, geb. Gräfin Schaffgotsch (1797–1867), u​nd ihrem Ehemann Friedrich I. Graf v​on Praschma (1786–1860[1]) geboren. Er studierte i​n Berlin u​nd Bonn. Die Universität verließ e​r ohne Abschluss. Er w​ar Rittergutsbesitzer, Kreisdeputierter, gehörte d​em Malteserorden a​n und erlebte d​ie Kriege v​on 1864, 1866 u​nd 1870/71 a​ls Malteserritter.

Friedrich w​ar seit 1866 m​it Elisabeth Gräfin Stolberg-Stolberg-Brauna verheiratet, d​as Ehepaar h​atte acht Töchter u​nd einen Sohn.[2]

Praschma w​ar Mitbegründer d​er Zentrumspartei. Im Malteserorden gehörte e​r ab 1873 d​em Vorstand an. In d​en Jahren 1876 u​nd 1900 w​ar er Präsident d​es deutschen Katholikentages.

Dem preußischen Abgeordnetenhaus gehörte e​r von 1866 b​is 1876 an. Mitglied d​es Reichstages w​ar Praschma v​on 1874 b​is 1890. Ab 1900 w​ar er Mitglied i​m preußischen Herrenhaus.

Zwischen 1891 u​nd 1896 w​ar in Falkenberg d​er Pfälzer Priester u​nd spätere Prälat Martin Hemmer für i​hn als Hauslehrer u​nd Schlosskaplan tätig.

Literatur

  • Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus: 1867–1918. Bearbeitet von Bernhard Mann unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne, Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 305.
Commons: Friedrich von Praschma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Michael Sachs: ‘Fürstbischof und Vagabund’. Geschichte einer Freundschaft zwischen dem Fürstbischof von Breslau Heinrich Förster (1799–1881) und dem Schriftsteller und Schauspieler Karl von Holtei (1798–1880). Nach dem Originalmanuskript Holteis textkritisch herausgegeben. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 35, 2016 (2018), S. 223–291, hier: S. 244, Anm. 62 (zu Friedrich Graf Praschma auf Falkenberg, dem Ehemann von Johanna Hedwig Gräfing Praschma).
  2. Justus Perthes (Hrsg.): Gothaisches genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser. Band 62. Gotha 1889, S. 774 f. (google.de [abgerufen am 3. Mai 2021]).
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