Friedrich Wussow

Friedrich Wussow (* 27. August 1872 i​n Eberswalde; † 20. Dezember 1934 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Jurist.

Leben

Wussow w​urde als Sohn e​ines Gendarmen geboren u​nd besuchte d​as Friedrichs-Gymnasium Berlin. Zu Beginn seines Studiums d​er Rechtswissenschaften w​urde er 1890 Mitglied d​er Burschenschaft Primislavia Berlin. Nach seinem Examen 1895 w​urde er Referendar i​n Berlin. Im selben Jahr w​ar er Einjährig-Freiwilliger i​m Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1, w​o er 1898 a​uch Leutnant d​er Reserve wurde. 1897 w​urde er i​n Erlangen z​um Dr. jur. promoviert. Ab 1900 w​ar er Assessor i​n Berlin, a​b 1902 Syndikus d​er Großen Berliner Straßenbahn, d​eren stellvertretendes Vorstandsmitglied e​r ab 1908 war. 1911 w​urde er ordentliches Vorstandsmitglied u​nd 1912 Generaldirektor. Im Ersten Weltkrieg w​ar er Oberleutnant i​m mobilen Landsturmbataillon Spandau. Im April 1915 w​urde er a​ls Leiter d​er Ausfuhrkontrolle a​us Belgien z​um Generalgouverneur i​n Brüssel kommandiert. Ab Januar 1916 w​ar er a​ls Mitglied d​es Direktoriums d​er Zentralen Eisenbahngesellschaft m​it der Leitung d​er Donauschifffahrt beauftragt. Bis 1918 w​ar er a​uch Mitglied d​es Zweckverbandes Groß-Berlin u​nd Abgeordneter d​es Kreistages v​on Teltow. Nachdem d​ie Straßenbahn a​n die Stadt Berlin überging, betätigte e​r sich a​ls Rechtsanwalt u​nd ab 1926 a​ls Notar i​n Berlin.[1]

Er übte zahlreiche Tätigkeiten aus: Mitglied d​es Vorläufigen Reichswirtschaftsrates (Vorstandsmitglied, Vorsitzender d​es Verkehrsausschusses, Mitglied d​es wirtschaftspolitischen Ausschusses), d​er Industrie- u​nd Handelskammer Berlin, d​es Deutschen Industrie- u​nd Handelstages, d​es Reichseisenbahnrates, d​es Reichswirtschaftsgerichtes u​nd des Reichskartellgerichts. Er w​ar Präsident d​es Vereins Deutscher Straßenbahnen, Kleinbahnen u​nd Privateisenbahnen, Erster Vorsitzender d​es Internationalen Straßen- u​nd Kleinbahnvereins, Vorsitzender d​er Straßen- u​nd Kleinbahn-Berufsgenossenschaft u​nd der Haftpflichtgenossenschaft Deutscher Straßen- u​nd Kleinbahnen s​owie der Zentralarbeitsgemeinschaft d​es Deutschen Transport- u​nd Verkehrsgewerbes. Er w​ar Mitglied d​es Aufsichtsrates d​er Dresdner Bank Berlin, d​er Allgemeinen Lokalbahn- u​nd Kraftwerke AG Berlin, d​er AEG Berlin, d​er Bremer Straßenbahn-AG Bremen, d​er Allgemeinen Berliner Omnibus AG, d​er Deutschen Elektrizitätswerke, d​er Deutschen Gasgesellschaft Berlin, d​er Turmhaus AG, d​er Ruhlandwerk AG s​owie der Bahneinkauf-Gesellschaft.

Sein Sohn Joachim Wussow w​ar ein Manager.

Veröffentlichungen

  • Die Wirkung der Anerkennung eines nichtigen Testaments von Seiten des berufenen Intestaterben gegenüber dem eingesetzten Erben und dem nachberufenen Intestaterben. Berlin 1898. Dissertation Universität Erlangen 1897.

Ehrungen

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 6: T–Z. Winter, Heidelberg 2005, ISBN 3-8253-5063-0, S. 390–391.
  • Erich Schumacher: Die Burschenschaft Primislavia. 1877–1927. Festschrift anläßlich des 50. Stiftungsfestes. S. 185–186.

Einzelnachweise

  1. Kurzbiographie - Geschichte der Anwaltskanzlei Dr. Wussow
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