Friedrich Wilhelm von Loßberg (1776–1848)

Friedrich Wilhelm v​on Loßberg (* 19. November 1776 i​n Kassel; † 1. April 1848 ebenda) w​ar ein kurhessischer Generalleutnant u​nd Kriegsminister.

Leben

Herkunft

Friedrich Wilhelm w​ar ein Sohn d​es hessen-kasselschen Generalleutnants Heinrich August v​on Loßberg (1717–1793) u​nd dessen Ehefrau Wilhelmine, geborene v​on Piderit.

Militärkarriere

Loßberg t​rat 1790 i​n die Hessen-kasselsche Armee e​in und n​ahm als junger Offizier i​m Regiment Gardegrenadiere a​m Ersten Koalitionskrieg teil. 1799 schied e​r aus, u​m sich wissenschaftlichen Studien z​u widmen, kehrte a​ber bereits 1803 z​um Militär zurück. Nach d​er Niederlage i​m Vierten Koalitionskrieg g​ing er 1808 i​n westphälische Dienste. Er kämpfte i​m Fünften Koalitionskrieg i​n Sachsen a​ls Kompaniechef u​nd war i​m Russlandfeldzug 1812 Bataillonskommandeur. Er machte d​en Rückzug a​us Russland m​it und brachte d​ie von i​hm befehligten Einheiten b​is nach Kassel zurück. Nach d​em Zusammenbruch d​es Königreichs Westphalen u​nd der Wiederherstellung d​es Kurfürstentums Hessen g​ing er i​n die kurhessische Armee u​nd nahm m​it ihr 1814/15 a​n den Befreiungskriegen teil.

Loßberg w​ar seit 1821 Direktor d​es Kriegsverfassungsdepartements u​nd Mitglied d​es Generalstabs s​owie Kommandant v​on Kassel. Im April 1831 w​urde er z​um provisorischen Vorstand d​es Kriegsministeriums ernannt, w​as er b​is Oktober blieb, a​ls ihn v​or einem drohenden Misstrauensvotum d​er kurhessischen Ständeversammlung d​er Leiter d​es Kriegsdepartements, Generalmajor Georg v​on Heßberg, ablöste. Am 29. August 1836 berief i​hn der Kurprinz Friedrich Wilhelm schließlich z​u Heßbergs Nachfolger a​ls Kriegsminister. 1842 w​urde er i​n den Ruhestand versetzt.

Familie

Loßberg heiratete 1803 Amalie Knoch. Aus d​er Ehe gingen d​er Sohn Friedrich Georg (*/† 1803) u​nd die Tochter Wilhelmine (Mimi) (1804–1863) hervor, d​ie 1836 d​en kurhessischen Hauptmann Schmidt heiratete.[1]

Werke

  • Briefe in die Heimath geschrieben während des Feldzuges 1812 in Russland. Ein Beitrag zur Geschichte dieses Feldzuges. Th. Fischer, Cassel 1844, Digitalisat; [Hrsg. von Theodor Rehtwisch], Wigand, Leipzig 1910 (= Aus vergilbten Pergamenten. Band 8).
  • Erinnerungen aus den Feldzügen von 1792 und 1793. (= Zeitschrift für Kunst, Geschichte und Wissenschaft des Krieges. 66.–73. Band).
  • Briefwechsel zwischen zwei Protestanten verschiedener Religions-Ansichten. Nebst einigen zeitgemäßen Bemerkungen dazu. Keßler, Frankfurt am Main 1846, Digitalisat.

Literatur

  • Ewald Grothe: Verfassungsgebung und Verfassungskonflikt. Das Kurfürstentum Hessen in der ersten Ära Hassenpflug 1830–1837. Duncker & Humblot, Berlin 1996 (= Schriften zur Verfassungsgeschichte. Band 48), ISBN 3-428-08509-4.
  • Harald Höffner: Kurhessens Ministerialvorstände der Verfassungszeit 1831–1866. phil. Diss., Gießen 1981.
  • Bernhard von Poten: Loßberg, Friedrich Wilhelm von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 216 f.
  • Hellmut Seier (Hrsg.): Akten und Briefe aus den Anfängen der kurhessischen Verfassungszeit 1830–1837. N.G. Elwert, Marburg 1992 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Band 48,4; Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Band 8), ISBN 3-7708-0993-9.

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Achter Jahrgang, Buschak & Irrgang, Brünn 1883, S. 328.
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