Friedrich Saemisch
Friedrich Ernst Moritz Saemisch (* 23. Dezember 1869 in Bonn; † 23. Oktober 1945 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus.
Leben
Herkunft
Sein Vater war Theodor Saemisch (1833–1909) Doktor der Medizin und Professor für Augenheilkunde in Berlin. Seine Mutter war Sieglinde (Linda) Ranke (1848–1891), die Tochter des Professor der Theologie (evangelisch) in Marburg Ernst Ranke und der Theodora (Theoda, Oda) Nasse (1812–1860) aus Halle.
Werdegang
Nach dem Abitur studierte Saemisch Rechtswissenschaften und Philosophie in Bonn, München, Berlin und Marburg. Er trat 1894 als Gerichtsreferendar in den preußischen Justizdienst ein, war seit 1897 im Verwaltungsdienst tätig und wechselte 1916 als Beamter ins Reichsschatzamt. 1918 wurde er zum Geheimen Regierungsrat sowie zum Vortragenden Rat befördert.
Saemisch wurde 1919 zum Präsidenten des Landesfinanzamts der Provinz Hessen-Nassau ernannt. Vom 21. April 1921 bis zum 7. November 1921 amtierte Saemisch als preußischer Finanzminister in der von Ministerpräsident Adam Stegerwald geführten Staatsregierung. Von 1922 bis 1938 war Saemisch Präsident des Rechnungshofs des Deutschen Reichs sowie Chefpräsident der preußischen Oberrechnungskammer. Parallel dazu fungierte er als Reichssparkommissar und wurde 1930 Notenkommissar bei der Reichsbank.
Familie
Er war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war Linda Nasse (1868–1917). Sie war die Tochter von Berthold von Nasse (1831–1906), dem Oberpräsidenten der Rheinprovinzen und Ehrenbürger von Wetzlar und der Henriette Weber (1842–1877). Aus der Ehe stammt der Sohn:
- Hans Paul Berthold Ernst (Ernesto) (1902–1984) Journalist und expressionistischer Maler, lebte 1942–1945 in Finnland, seit 1964 in Mexiko
- ⚭ 1925 Johanna N.N. († 1959)
- ⚭ 1963 Gertrudis Zenzes (Mexikanerin)
Seine zweite Frau wurde 1924 Alexandra von Ranke (1891–1976) aus Görlitz. Sie war die Tochter des preußischen Generalmajors Friedhelm von Ranke (1847–1917), und der Selma (Lily) von Ranke (1859–1946). Aus der Ehe stammt der Sohn:
- Theodor (* 1931)
Literatur
- Hermann Butzer: Saemisch, Moritz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 347 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Saemisch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zeitungsartikel über Friedrich Saemisch in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
- Nachlass Bundesarchiv N 1171