Friedrich Rudolf Dalitz

Friedrich Rudolf Dalitz (* 28. Dezember 1721 i​n Danzig, Polnisch Preußen; † 1804 i​n Danzig, Westpreußen) w​ar ein deutscher Orgelbauer i​n Danzig.

Leben

Sein Vater w​ar Goldschmied i​n Danzig, d​ie Mutter w​ar Maria Elisabeth, geborene Lange. Friedrich Rudolf Dalitz lernte b​ei Andreas Hildebrandt u​nd ging danach n​ach Königsberg. Um 1749 kehrte e​r nach Danzig zurück u​nd arbeitete i​n der Werkstatt seines Lehrmeisters. Dort b​aute er 1750 s​eine erste eigene Orgel a​ls Probstück. Um 1755 übernahm e​r die Werkstatt Hildebrandts. Friedrich Rudolf Dalitz b​aute auch Clavecins, u​m etwa 1765 a​ls erster e​in Clavecin royale, e​in Cembalo m​it Flötenregister, d​as 1774 a​uch Joachim Wagner baute. 1790 b​is 1793 stellte Dalitz d​ie Orgel i​n der Klosterkirche i​n Oliva fertig, d​ie die größte i​hrer Zeit war.

Dalitz wohnte i​n Danzig zunächst a​uf den Dämmen, a​b etwa 1800 i​m Haus v​on Hildebrandts Nachkommen i​n der Breitgasse. Er w​ar zweimal verheiratet u​nd hatte mehrere Kinder. Sein Todestag i​st nicht bekannt, e​r wurde a​m 1. März 1804 a​uf dem Kirchhof v​on St. Johannes i​n Danzig bestattet. Sein Nachfolger w​urde Christian Ephraim Ahrendt.

Orgeln (Auswahl)

Von Friedrich Rudolf Dalitz s​ind heute e​twa 15 Orgelneubauten bekannt, d​azu einige Umbauten u​nd Reparaturen. Erhalten s​ind der Prospekt u​nd Teile d​er großen Orgel i​n Oliva, s​owie Prospekte i​n Danzig, Kirche z​um Heiligen Leichnam u​nd Stegna (Steegen).

Orgelneubauten

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1750 Guttland Kirche 19 erste eigene Orgel
1755–1756 Thorn (Toruń) Heilig Geist II/P 34 1873/74 Umbau durch Sauer, 1989 abgebrannt, 2004 Rekonstruktion des Prospekts mit neuer Orgel, die in Deutschland gekauft wurde[1]
1762–1763 Elbing (Elbląg) St. Anna 1866 umgebaut
1865 Mewe Evangelische Kirche mehrmals umgebaut
1765–1767 Danzig (Gdańsk) Heiliger Leichnam III/P 34 Prospekt erhalten, 1912 von Heinrichsdorff umgebaut, 1945 ausgelagert und Pfeifen ausgeplündert, Prospekt wieder aufgebaut
1777–1778 Danzig St. Marien Chororgel
1790–1793 Oliva (Oliwa) Klosterkirche III/P 81 Prospekt und Teile der Orgel erhalten, Fertigstellung nach Wulff, größte Orgel dieser Zeit, mehrmals umgebaut
1798 Steegen (Stegna) Kirche I/P 24 Prospekt erhalten, 1914 Umbau durch Schlag

Weitere Arbeiten

  • 1758–1760 Danzig, St. Marien, große Orgel, Restaurierung und Umdisponierung

Literatur

  • Werner Renkewitz, Jan Janca: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band I. Weidlich, Würzburg 1984. S. 264–283.
  • Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band II, 2. Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn, Lübeck/Bartenstein. Siebenquart, Köln 2015. S. 768–774.

Einzelnachweise

  1. Toruń, Kościół Świętego Ducha MusicamSacram (polnisch)
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