Friedrich Möhlmann

Friedrich Möhlmann (* 2. Dezember 1904 i​n Thedinghausen; † 9. April 1977 i​n Braunschweig) w​ar ein deutscher Luftfahrtingenieur. Er w​ar von 1955 b​is 1969 erster Direktor d​es Luftfahrt-Bundesamtes i​n Braunschweig.

Leben und Werk

Der Sohn d​es Auktionators Friedrich Möhlmann (1879–1932) u​nd der Landwirtstochter Marie, geb. Schröder (1883–1970) schloss d​as Humanistische Gymnasium i​n Bremen 1923 m​it dem Abitur ab. Es folgte e​in Studium d​es Maschinenbauwesens u​nd der Luftfahrttechnik a​n den Technischen Hochschulen Hannover u​nd Berlin-Charlottenburg. In Berlin, w​o Möhlmann d​as Studium 1929 m​it dem Grad e​ines Dipl.-Ing. beendete, gehörte Georg Hans Madelung z​u seinen akademischen Lehrern. Zu Studienzeiten w​ar Möhlmann Mitglied d​er Akademischen Fliegergruppe (Akaflieg) u​nd erhielt b​ei der Deutschen Verkehrsfliegerschule (DVS) i​n Stettin, Berlin-Staaken u​nd Schleißheim e​ine fliegerische Ausbildung. Er erwarb d​en B1- u​nd den Kunstflugschein. Möhlmann w​ar als Ingenieur b​ei der AEG tätig, b​evor er 1933 i​n Berlin-Staaken d​as Amt e​ines Technischen Referenten b​ei der Erprobungsstelle d​es Reichsverbandes d​er Deutschen Luftfahrtindustrie antrat. Er befasste s​ich u. a. m​it Fragen d​er automatischen Flugzeugsteuerung. Seit 1935 arbeitete e​r im Technischen Amt d​es Reichsluftfahrtministeriums. Dort gehörte d​ie Sicherheitsausrüstung v​on Flugzeugen z​u seinem Aufgabenbereich. Im Jahre 1937 w​urde er Mitglied d​es Ingenieurkorps d​er Luftwaffe.

Direktor des Luftfahrt-Bundesamtes

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs gründete Möhlmann zunächst e​inen mittelständischen metallverarbeitenden Betrieb.

Am 15. September 1953 wurde die Vorläufige Bundesstelle für Luftfahrtgerät und Flugunfalluntersuchung (VBL) mit Sitz in Bonn errichtet. Ihre Zuständigkeiten umfassten die Leitung des Flugunfalldienstes und des Such- und Rettungsdienstes sowie die Bearbeitung neuer technischer Vorschriften für den Bau und die Prüfung von Luftfahrtgerät. Möhlmann wurde 1954 vom zuständigen Bundesminister für Verkehr Hans-Christoph Seebohm zum Leiter der VBL berufen. Mit dem Gesetz über das Luftfahrt-Bundesamt vom 30. November 1954 wurde die VBL durch das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) als Bundesoberbehörde für die zivile Luftfahrt ersetzt. Minister Seebohm, seit 1947 Präsident der Industrie- und Handelskammer Braunschweig und seit dem 25. Januar 1954 Ehrenbürger der Stadt, bestimmte am 14. Dezember 1954 Braunschweig zum Sitz der neuen Behörde, zu deren erstem Leiter Möhlmann ernannt wurde.[1] Das LBA nahm am 1. Februar 1955 mit 28 Mitarbeitern seinen Dienst in den Räumen des Hauptgebäudes des Flughafens Braunschweig-Waggum auf. Am 5. Mai 1955 erhielt die Bundesrepublik Deutschland die Lufthoheit zurück, womit die Aufgabe verbunden war, das Zulassungs- und Prüfwesen für die Zivilluftfahrt zu aktualisieren und die aus dem Jahre 1936 stammenden Bestimmungen durch Neuregelungen zu ersetzen. Hierbei wirkte Möhlmann entscheidend mit.

Möhlmann g​ing am 31. Dezember 1969 i​n den Ruhestand. Am 16. Januar 1970 w​urde Paul Ossenbühn s​ein Nachfolger (bis 1971) a​ls Direktor d​es LBA.

Literatur

  • Wolfgang Danschacher: Möhlmann, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 620 f. (Digitalisat).
  • Friedrich Karl Franzmeyer, Karl Kössler und Peter Korrell: Das Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig. In: Braunschweigische Luftfahrtgeschichte, Braunschweig 2010, ISBN 978-3-941737-18-1.

Einzelnachweise

  1. F. K. Franzmeyer: Chronik des Luftfahrt-Bundesamtes. (PDF; 3,38 MiB) Luftfahrt-Bundesamt, 30. Oktober 2004, S. 7, abgerufen am 29. Januar 2017.
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