Friedrich Bernhard Wartmann

Friedrich Bernhard Wartmann (* 8. Dezember 1830 i​n St. Gallen; † 3. Juni 1902 ebenda) w​ar ein Schweizer Botaniker u​nd Pflanzensammler. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Wartm.

Friedrich Bernhard Wartmann

Biografie

Das Wartmann-Denkmal 110 Jahre später (2018)

Friedrich Bernhard Wartmanns Vorfahren stammten a​us Wittenbach u​nd Lömmenschwil. Wartmann w​ar der Enkel e​ines Buchbinders (1803–1873) u​nd der Sohn v​on Jacob u​nd der Anna Helena Weibrata, geborenen Wild. Er w​urde an d​er St. Galler Stadtschule u. a. v​on Pfarrer Kunkler u​nd am Gymnasium v​on dem Gelehrten Peter Scheitlin (1779–1848) unterrichtet.

Von 1849 b​is 1852 studierte Wartmann a​n der Universität Zürich. Anschliessend arbeitete e​r als Assistent v​on Carl Wilhelm v​on Nägeli a​n der Universität Freiburg i​m Breisgau. Im Jahr 1855 promovierte e​r zum Ph. D. u​nd dozierte a​ls Professor für Naturgeschichte a​m Gymnasium i​n St. Gallen. 1863 w​urde er Rektor d​er Kantonsschule i​n St. Gallen, Präsident d​er St. Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft u​nd als Nachfolger seines Vaters v​on 1873 b​is 1902 Direktor d​es Naturwissenschaftlichen Museums St. Gallen.[1]

1878 gründete e​r den ersten botanischen Garten St. Gallens i​m Stadtpark n​eben dem v​on ihm geleiteten Museum. Zwischen 1862 u​nd 1882 veröffentlichte e​r zusammen m​it Bernhard Schenk (1833–1893) u​nd Heinrich Georg Winter (1848–1887) d​as Werk Schweizerische Kryptogamen, e​in Herbarium i​n 18 Ausgaben.

Wartmanns umfangreiche Sammlung befindet s​ich heute i​m Naturmuseum St. Gallen. Am 24. Mai 1908 w​urde im Stadtpark St. Gallen d​as von Henri Gisbert Geene geschaffene Denkmal für Wartmann eingeweiht.[2]

Wartmann beschrieb u​nter anderem d​as Bodensee-Vergissmeinnicht.

Dedikationsnamen

Nach Wartmann i​st die Pflanzengattung Wartmannia Müll.Arg. a​us der Familie d​er Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) benannt.[3]

Werke (Auswahl)

  • Beiträge zur St.Gallischen Volksbotanik. 1861
  • Schweizerische Kryptogamen. 1865.[4]

Literatur

  • Emil Bächler: Bernhard Wartmann, Museumsdirektor. Ein Lebens- und Charakterbild. In: Jahrbuch der St. Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft. Bd. 43, 1901, S. 1–109 (Digitalisat).
  • Verzeichnis sämtlicher Publikationen von Bernhard Wartmann. In: Jahrbuch der St. Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft. Bd. 43, 1901, S. 109–121 (Digitalisat).
  • Naturforschende Gesellschaft in Zürich (Hrsg.): Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Orell Füssli Graphische Betriebe, Zürich 1901.
  • Bürgerrat St. Gallen (Hrsg.): Bürgerbuch 1990. Zollikofer, St. Gallen 1990, S. 1136.

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige für Wartmann, abgerufen am 21. März 2021
  2. Das Wartmann-Denkmal, 1908
  3. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  4. Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7, S. 2077.
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