Friedrich Bachmann (Jurist)
Friedrich Bachmann (* 29. Juni 1884 in Niederurff; † 14. März 1961 in Kassel[1]) war von 1932 bis 1942 ein preußischer Regierungspräsident und von 1946 bis 1959 Landrat des hessischen Kreises Biedenkopf.
Leben und Beruf
Nach dem Besuch der Dorfschule und des Friedrichs-Gymnasiums in Kassel, 6 Semester juristisches Studium in Marburg und Halle. In Marburg trat er 1903 der Burschenschaft Arminia Marburg bei. 1928 der Frankfurt-Leipziger Burschenschaft Arminia und 1953 der Burschenschaft Brunsviga Göttingen. Nach bestandenem Staatsexamen, anschließender Referendarzeit und Kriegsdienst trat Bachmann 1919 als Regierungsrat in das preußische Finanzministerium ein. Dort wurde er 1927 zum Ministerialdirigenten und stellvertretenden Bevollmächtigten Preußens im Reichsrat ernannt.
Im Zuge der Absetzung der preußischen Staatsregierung Braun-Severing (Preußenschlag) wurde er im Oktober 1932 durch die Regierung Papen zum Regierungspräsidenten in Erfurt ernannt. 1935 wurde er in gleicher Funktion nach Schneidemühl (Grenzmark Posen-Westpreußen) und 1939 ins schlesische Liegnitz versetzt. 1942 wurde er in den Ruhestand versetzt. 1944 wurde er im Zusammenhang mit dem Juli-Attentat auf Hitler vorübergehend verhaftet. 1946 bis 1959 amtierte er als Landrat im hessischen Kreis Biedenkopf. Von 1948 bis 1955 war er Präsident des Hessischen Landkreistages.
Er war Mitglied des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes.
Militärzeit, Kriegsauszeichnungen
1906/1907 Einj.-Freiw.; Hauptmann der Reserve des I. Oberelsäss. Inf.-Regts. 167; als aktiver höherer Intendanturbeamter Feldintendant 33. Inf.-Div., 37. Inf.-Div., 223. Inf.-Div., 54. Inf.-Div.; Großes Hauptquartier (Generalintendant des Feldheeres); Leiter der Zentralstelle für Neu-Organisation der Heeresverwaltung. E.K. I. und II.; Rote Kreuz-Medaille III. Kl.; Sächs. Albrechts-Orden I. Kl. mit Schwertern.[2] Er war Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland.
Literatur
- Bärbel Holtz (Bearb./Ed.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1925-1938/38. Bd. 12/II. (1925-1938). Olms-Weidmann, Hildesheim 2004. ISBN 3-487-12704-0 (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Hg.]: Acta Borussica. Neue Folge.)
- Rudolf Bonnet: Die Toten der Marburger Burschenschaft Arminia. Band 5, Frankfurt am Main, 1985.
- Helma Brunck: Die Deutsche Burschenschaft in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Kritik und Widerstand – Burschenschafter als Gegner des Nationalsozialismus, Universitäts-Verlag 1999, S. 476
- Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 38. (mit Bild)
- H. de Rouet: 150 Jahre Frankfurt-Leipziger Burschenschaft Arminia. Frankfurt 2010.
Einzelnachweise
- Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 38, bestätigt durch das Sterberegister des Standesamtes Kassel Nr. 647/1961. In der Literatur wird fälschlich 1960 als Todesjahr angegeben (vgl. Anette Neff: 60 Jahre Hessischer Landkreistag. Geschichte, Persönlichkeiten, Leitbilder. Hessischer Landkreistag, Wiesbaden 2008, DNB 991933133, S. 27 (hlt.de [PDF; abgerufen am 30. April 2013]).)
- Das Deutsche Führerlexikon 1934/1935. Verlagsanstalt Otto Stollberg G.m.b.H.