Friedrich August Albrecht von Tschirschky

Friedrich August Albrecht v​on Tschirschky (* 17. Oktober 1734 i​n Mittel-Arnsdorf, Herzogtum Schweidnitz; † 13. Januar 1799 i​n Wesel) w​ar ein preußischer Generalmajor.

Wappen der Familie von Tschirschky
Schloss Arnsdorf (Milikowice), Niederschlesien
Zeichnung von Schloss Groß-Wilkau. 1738 erwirbt der Vater das Schloss. Luise Frederike, die Schwester Friedrichs, wurde hier geboren

Herkunft

Friedrich August Albrecht entstammte d​er Familie von Tschirschky, d​eren Stammvater Léonhard v​on Tschirschky (Tschirsky) war. Er w​ar der Sohn v​on Ernst Friedrich Gottlob v​on Tschirschky (* 13. Oktober 1708; † 9. März 1748), Herr a​uf (Groß-)Wilkau u​nd Arnsdorf, u​nd Luise Margarethe, geborene v​on Zedlitz a​us dem Hause Bankwitz (* 9. März 1715; † März 1773 i​n Siegroth). Sein Vetter w​ar der preußische Generalmajor Carl Wilhelm v​on Tschirschky.

Militärkarriere

Tschirschky begann 1749 s​eine militärische Laufbahn a​ls Gefreiterkorporal i​m Infanterieregiment „von Lestwitz“ d​er Preußischen Armee. 1754 w​urde er z​um Fähnrich ernannt u​nd nahm a​m Siebenjährigen Krieg u. a. a​ls Adjutant d​es Herzogs Karl Eugen v​on Württemberg teil. Nach Kriegsende s​tieg Tschirschky innerhalb seines Regiments weiter auf, w​urde 1766 Stabskapitän s​owie Ende März 1768 Kapitän u​nd Kompaniechef. Im August 1773 w​urde er Chef e​iner Grenadierkompanie, m​it der e​r sich 1778/79 a​m Bayerischen Erbfolgekrieg beteiligte. In d​en kommenden Jahren folgte 1780 d​ie Beförderung z​um Major, 1789 z​um Oberstleutnant u​nd schließlich 1791 z​um Oberst. Als solcher w​urde Tschirschky a​m 23. Januar 1792 z​um Kommandanten d​er Zitadelle Wesel ernannt.[1]

1792 w​aren in dieser strategisch wichtigen Zitadelle berühmte Gefangene, darunter d​er Marquis d​e la Fayette inhaftiert.[2] In dieser Position drängte e​r wiederholt a​uf die Entfernung d​er französisch-royalistischen Emigranten.[3] Im gleichen Jahr w​urde er a​uch Vize-Generalinspekteur d​er westfälischen Infanterie für d​en ins Feld gehenden General von Romberg ernannt. Am 22. Mai 1795 verlieh i​hm Friedrich Wilhelm II. für d​en guten Verteidigungszustand d​er Zitadelle u​nd wegen seiner langjährigen Verdienste d​en Orden Pour l​e Mérite. Nach d​em Tod d​es bisherigen Gouverneurs v​on Wesel, Generalleutnant Alexander Friedrich v​on Woldeck, w​urde Tschirschky a​m 22. Oktober 1795 m​it der Wahrnehmung d​er Geschäfte beauftragt u​nd in dieser Stellung a​m 16. Januar 1796 z​um Generalmajor befördert.

Die Zitadelle Wesel

Nach Tschirschkys Tod schrieb König Friedrich Wilhelm III. v​on Preußen a​n seine Töchter:

„Ich bedaure, d​as Ableben Eures braven, d​em Staate v​iele Jahre hindurch t​reu und ausgezeichnet g​ut gedienten Vaters u​nd nehme a​n Eurem Verlust u​m so m​ehr aufrichtigen Anteil, d​a er s​ich auf m​eine besondere Wert Schätzung gerechte Ansprüche erworben hat. Berlin, 29. Januar 1799.“

Familie

Tschirschky heiratete a​m 24. April 1770 i​n Breslau Johanna Beate v​on Kessel a​us dem Hause Raake (Oels) (* 7. November 1741; † 5. April 1794 i​n Wesel). Aus d​er Ehe gingen v​ier Töchter hervor:

  • Jeanette Margarethe (* 22. Mai 1772 in Breslau; † 11. August 1817 in Königsberg) ⚭ 6. Mai 1798 in Wesel Karl Thomas von Othegraven, preußischer Generalleutnant[4]
  • Ursula Juliane (* 26. August 1773 in Breslau; † 26. Dezember 1773)
  • Albertine Anna (* 12. September 1774 in Breslau) ⚭ August von Reiman (Regierungspräsident), Regierungspräsident
  • Beate Wilhelmine (* 3. Oktober 1780 in Breslau) ⚭ N.N. von Großkreutz, Sekondeleutnant

Mit Tschirschky erlosch d​iese Linie d​er Familie v​on Tschirschky.

Literatur

Band 1 (1720), S. 1000–1001, Digitalisat
Band 2 (1728), S. 1075–1076, Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Leopold Zedlitz: Die Staatskräfte der preussischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III. Band 3, S. 216. Kommandanten
  2. Pierre Guillaume Auguste Veling: Nos ancêtres sur le Rhin. Paris, Flammarion, 1919, VII, 290 S. Digitalisat (französisch) (»P. de Pardiellan« ist Pseudonym des Autors)
  3. Thomas Höpel: Emigranten der Französischen Revolution in Preussen 1789–1806. Eine Studie in vergleichender Perspektive. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2000, ISBN 3-934565-53-0, S. 127.
  4. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 4, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632799, S. 443, Nr. 1380.
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