Friedhelm Flamme
Friedhelm Flamme (* 1963 in Volkmarsen) ist ein deutscher Organist, Chorleiter, Musikwissenschaftler, Musikpädagoge und Hochschullehrer.
Leben und Wirken
Seit seiner Jugend der Kirchenmusik verbunden, war Friedhelm Flamme schon als Jugendlicher als Organist tätig. Er studierte an der Hochschule für Musik Detmold und an der Universität/Gesamthochschule Paderborn Schulmusik, Kirchenmusik, Orgel (Konzertexamen mit Auszeichnung bei Gerhard Weinberger), Dirigieren, Tonsatz, Erziehungswissenschaft und Theologie. Weitere Studien führten ihn zu Guy Bovet, Ewald Kooiman, Jon Laukvik, Thierry Mechler, Josef Mertin, Harald Vogel, Herbert Wulf und Wolfgang Zerer.[1]
Seit 1991 arbeitet er als Kirchen- und Schulmusiker im Sprengel Göttingen und an der Paul-Gerhardt-Schule Dassel in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. 1991–2004 war er Kantor an der Laurentiuskirche Dassel, von 1991 bis 2007 hatte er die kirchenmusikalische Fachaufsicht im Sprengel Göttingen Nord inne.[2]
1993 wurde er zum Kirchenmusikdirektor ernannt. Seit 2002 ist er Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Detmold. Er leitete eine Vielzahl von Vokalkonzerten, vor allem zyklische Aufführungen der Bachschen Oratorien mit dem Vokalensemble Südniedersachsen.
Im Jahr 2006 wurde er mit einer Arbeit über das kompositorische Schaffen Friedrich Guldas zum Dr. phil. am Musikwissenschaftlichen Institut der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Paderborn promoviert.[3] Er veröffentlichte Kompositionen und Bläserarrangements.
Als Organist konzertiert Flamme in Europa und Übersee; er kann auf ein breites Repertoire und eine umfangreiche Diskographie verweisen (Internet Classical Award 2004 für die Einspielung des kompletten Orgelwerkes von Maurice Duruflé).[4] Aktuell findet seine CD-Reihe Organ Works of the North German Baroque (cpo/jpc) breite Beachtung bei Kritik und Publikum. Der Komponist Walter Steffens schrieb für Flamme seine Orgelsymphonie Le Cantique des Cantiques nach Bildern Marc Chagalls. Flamme engagiert sich besonders für die Wiederentdeckung des französischen Komponisten Auguste Fauchard, dessen Werke er in Ersteinspielungen vorlegte. 2013 erfolgte durch ihn die deutsche Erstaufführung der Symphonie Eucharistique.[5]
2018 wurde Flamme zum Honorarprofessor der Hochschule für Musik Detmold ernannt.[6]
Diskographie (Auswahl)
- Organ Works Of The North German Baroque. Vol. I bis XV, 2004–2016.
- Wilhelm Friedemann Bach. Complete Organ Works, 2010.
- Marcel Dupré. Le Chemin de la Croix, 2005.
- Maurice Duruflé. Complete Organ Works, 2004.
- Carl Nielsen Rued - Langgaard. Organ Works, 2010.
- Auguste Fauchard, 1994.
- Auguste Fauchard. Anthologie Aristide Cavaillé-Coll. Vol. 4, 2004.
- Friedhelm Flamme spielt Werke von Max Reger (u. a. Vier Choralfantasien), 2004.
- Walter Steffens. Guernica and other Paintings, 2009.
Weblinks
Einzelnachweise
- Vita auf eigener Website, abgerufen am 22. Oktober 2020.
- kollegiorgel.ch, abgerufen am 22. Oktober 2020.
- uni-paderborn.de, abgerufen am 22. Oktober 2020.
- Vita auf hfm-detmold.de, abgerufen am 22. Oktober 2020.
- lz.de: Friedhelm Flamme spielt Auguste Fauchards „Symphonie Euchristique“ erstmals in Deutschland, abgerufen am 22. Oktober 2020.
- hfm-detmold.de: Honorarprofessortitel verliehen, abgerufen am 22. Oktober 2020.