Frieder Reininghaus
Friedrich Christoph Reininghaus, verh. Lutz, (* 13. März 1949 in Korntal/Baden-Württemberg) ist ein deutscher Musikpublizist und Kulturkorrespondent.
Leben
Frieder Reininghaus studierte ab 1967 Musik, Musik- und Theaterwissenschaft, Germanistik und Soziologie in Stuttgart, Tübingen und Berlin, wo er von 1972 bis 1973 auch als wissenschaftlicher Assistent angestellt war. Reininghaus war von 1968 bis 1971 Vorsitzender des Allgemeinen Studentenausschusses der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.
Reininghaus lebt seit 1978 als Kulturkorrespondent und Publizist in bzw. bei Köln, berichtet über das europäische Musik- und Opernleben für Deutschlandfunk, Deutschlandradio, WDR und Südwestrundfunk, verschiedene Fachzeitschriften, Rheinischer Merkur sowie mehrere Tageszeitungen. Er schrieb eine größere Anzahl von Essays und Programmheftbeiträgen zu Opern bzw. Konzerten; Gastvorlesungen an der Univerzita Komenského Bratislava. Seit 1996 nahm er Lehraufträge an der Universität Bayreuth, seit 2005 am Theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Wien und seit 2016 an der Universität Salzburg wahr.
Von 2010 bis 2018 gab Reininghaus (verantwortlich) gemeinsam mit Daniel Brandenburg unter Mitwirkung zunächst von Doris Weberberger und Lena Dražić, später von Johannes Prominczel und Judith Kemp in Wien die Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) heraus.
Am 11. Juni 2019 wurde Frieder Reininghaus die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Musik und Theater Rostock verliehen.
Reininghaus ist der Vater des Regisseurs und Intendanten Florian Lutz und der Schauspielerin Sophie Lutz.
Werke
- Schubert und das Wirtshaus. Musik unter Metternich. Oberbaum, Berlin 1979, ISBN 3-87628-148-2 (Stockholm 1981, Paris 1982).
- Der musikalische Gesellschafter. Eine Sammlung vorzüglicher Anekdoten, Miszellen und lustiger Geschichtchen über die berühmtesten Tonkünstler alter und neuerer Zeit oder über Musik im Allgemeinen (1830). Neu herausgegeben, mit Nachwort und Kommentaren von Frieder Reininghaus. Kassel / Basel 1988, ISBN 3-7618-0919-0.
- Musiktheater am Ende des 20. Jahrhunderts. In: Helga de la Motte-Haber (Hrsg.): Geschichte der Musik im 20. Jahrhundert. Laaber 2000, ISBN 3-89007-424-3.
- Handbuch Experimentelles Musik- und Tanztheater. Laaber 2004, ISBN 3-89007-427-8 (zusammen mit Katja Schneider und Sabine Sanio).
- Handbuch Musik und Kulturbetrieb – Medien, Märkte, Institutionen. Laaber 2006, ISBN 978-3-89007-430-6 (zusammen mit Arnold Jacobshagen).
- Chronik der Musik im 20. Jahrhundert (= Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert), Band 13. Laaber 2007, ISBN 978-3-89007-433-7
- Bach-ABC. Sinzig 2007, ISBN 978-3-89564-126-8.
- Übergänge. Der Komponist und Dirigent Johannes Kalitzke. Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-89727-420-4 (zusammen mit Stefan Drees).
- Musik und Gesellschaft. Marktplätze • Kampfzonen • Elysium. 2 Bände. Königshausen & Neumann, Würzburg 2020, ISBN 978-3-8260-6731-0 (herausgegeben zusammen mit Judith Kemp und Alexandra Ziane).
- Rihm. Der Repräsentative. Neue Musik in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, mit neuem Quellenmaterial und zahlreichen, teilweise bislang nicht veröffentlichten Fotos von Hans Kumpf und Petra Schmidt. Königshausen & Neumann, Würzburg 2021, ISBN 978-3-8260-7445-5