Frederic Thesiger, 1. Viscount Chelmsford
Frederic John Napier Thesiger, 1. Viscount Chelmsford, GCMG, GCSI, GCIE, GBE (* 12. August 1868 in London; † 1. April 1933 ebenda) war ein britischer Politiker und Kolonialbeamter.
Thesiger war der Sohn des Generals Frederic Thesiger, 2. Baron Chelmsford. Er besuchte das Magdalen College an der University of Oxford und erhielt aufgrund seiner herausragenden Fähigkeiten anschließend eine Fellowship am All Souls College.
Im Anschluss an seine akademische Ausbildung arbeitete Thesiger beim London County Council. Im Jahre 1905 erbte er beim Tode seines Vaters dessen Titel.
Noch im selben Jahr wurde er Gouverneur des australischen Bundesstaates Queensland; 1909 wechselte er in das benachbarte New South Wales.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges ging Thesiger nach Indien, wo er Kommandeur eines Regiments wurde. Er stieg schnell auf und löste 1916 Charles Hardinge, 1. Baron Hardinge of Penshurst, als Vizekönig von Indien ab.
Seine Amtszeit war von massiven Unruhen überschattet. Zunächst wurden die Montagu-Chelmsford-Reformen eingeführt, durch die die lokale Selbstverwaltung gestärkt wurde. Die Unruhen kulminierten 1919 im Massaker von Amritsar und der Verhängung des Kriegsrechts. Der Indische Nationalkongress boykottierte daraufhin die ersten Regionalwahlen im Jahre 1920.
Bei seiner Rückkehr ins Vereinigte Königreich wurde Thesiger zum Viscount Chelmsford erhoben, obgleich seine Kompetenz allgemein in Zweifel gezogen wurde. Er gehörte der Conservative Party an, diente jedoch im ersten Labour-Kabinett unter Ramsay MacDonald im Jahre 1924 als Erster Lord der Admiralität.
In der Folgezeit widmete sich Thesiger Wohltätigkeitsprojekten. Er starb 1933, der Titel ging auf seinen Sohn über.
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Charles Hardinge | Vizekönig von Indien 1916–1921 | Rufus Isaacs |
Frederic Thesiger | Baron Chelmsford 1905–1933 | Andrew Thesiger |
Titel neu geschaffen | Viscount Chelmsford 1921–1933 | Andrew Thesiger |
Leo Amery | Erster Lord der Admiralität 1924 | William Bridgeman |