Fred Liewehr
Fred Liewehr (* 17. Juni 1909 in Neutitschein, Österreich-Ungarn; † 19. Juli 1993 in Wien) war ein österreichischer Theater- und Filmschauspieler, Kammerschauspieler, Operettensänger (Tenor) sowie Festspielintendant. Er gehörte ab 1933 dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an.
Leben
Er besuchte 1930/31 das Max-Reinhardt-Seminar in Wien und wurde 1931 von Max Reinhardt als Eleve an das Theater in der Josefstadt engagiert. Ab 1933 spielte er am Wiener Burgtheater. 1969 wurde er dort Ehrenmitglied und 1981 Doyen. Von 1979 bis 1980 war er, als Nachfolger von Herbert Alsen (1906–1978), Intendant der Burgenländischen Festspiele und als solcher für zwei Saisonen Leiter der Seespiele Mörbisch sowie der Burgspiele Forchtenstein.[1] Er trat auch an der Wiener Volksoper und bei den Salzburger Festspielen auf und wirkte in etlichen Filmen mit. Liewehr stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]
Er war verheiratet mit der Kammersängerin Martha Rohs (1909–1963). Sein Sohn Florian Liewehr (1945–2014) war ebenfalls Schauspieler.[3]
Fred Liewehr ist in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Südwestfriedhof beerdigt (Gruppe 3, Reihe 2, Nummer 16). Nach ihm wurde 1995 die Fred-Liewehr-Gasse im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing benannt, die verkehrt – also die ungeraden Nummern auf der rechten Seite – nummeriert wurde.[Anm. 1] Nach seiner Frau ist in Hietzing seit 2009 der Martha-Rohs-Weg benannt.
Filmografie
- 1935: Jana, das Mädchen aus dem Böhmerwald
- 1939: Unsterblicher Walzer
- 1942: Brüderlein fein
- 1942: Wiener Blut
- 1943: Späte Liebe
- 1948: Leckerbissen
- 1948: Der Engel mit der Posaune
- 1949: Wiener Mädeln
- 1950: Kind der Donau
- 1951: Maria Theresia
- 1952: Symphonie Wien
- 1952: 1. April 2000
- 1953: Der Feldherrnhügel
- 1954: Das Licht der Liebe
- 1954: Mädchenjahre einer Königin
- 1958: Im Prater blüh’n wieder die Bäume
- 1958: Der veruntreute Himmel
- 1959: Maria Stuart
- 1960: Don Carlos
- 1960: Gustav Adolfs Page
- 1962: Professor Bernhardi
- 1962: Hochzeitsnacht im Paradies
- 1964: Hilfe, meine Braut klaut
- 1965: An der Donau, wenn der Wein blüht
- 1965: Tante Frieda – Neue Lausbubengeschichten
- 1966: Onkel Filser – Allerneueste Lausbubengeschichten
- 1970: Das Kamel geht durch das Nadelöhr
- 1973: Abenteuer eines Sommers
- 1975: Viel Lärm um nichts
- 1975: Des Christoffel von Grimmelshausen abenteuerlicher Simplicissimus (Serie)
- 1976: Der Muff
- 1974: Das Land des Lächelns
- 1976: Der Raub der Sabinerinnen
- 1984: Der Unbestechliche
Literatur, Video
- —, Thomas Bogensberger (Gestaltung): Fred Liewehr. Ich über mich. Porträt. Fernsehsendung, 4. August 1991. 1 Videokassette, VHS, 59 min, lp, Farbe. ORF FS2, s. l. 1991.
- Traute Richter, Peter Biele (Hrsg.): Das war’s, meine Lieben. Traute Richter, die Dresdner Schauspielerin in ihren Briefen. Band 2, erste Auflage. Dingsda-Verlag, Querfurt 1999, ISBN 3-928498-65-7.
Weblinks
- Medien von und über Fred Liewehr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Fred Liewehr bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Fred Liewehr in der Internet Movie Database (englisch)
- Fred Liewehr www.cyranos.ch
- Eintrag zu Fred Liewehr im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Einzelnachweise
- Burgenländische Festspiele: Vier Spielorte – zwei Intendanten. In: Burgenländische Freiheit. XLIX. Jahrgang, Nr. 10/1979, S. 45 sowie Die Burgenländischen Festspiele stehen auf einer neuen Basis. In: Burgenländische Freiheit. L. Jahrgang, Nr. 47/1980, S. 48.
- Liewehr, Fred, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 368
- derStandard.at - Burgschauspieler Florian Liewehr gestorben. Artikel vom 9. Dezember 2014, abgerufen am 9. Dezember 2014.
Anmerkungen
- Es wurden an dieser Verkehrsfläche keine geraden Orientierungsnummern vergeben.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Herbert Alsen | Intendant der Seefestspiele Mörbisch 1979–1980 | (Nachfolgerin) Franziska Schurli |