Franziskanerkloster Schwaz

Das Franziskanerkloster Schwaz i​st ein Kloster d​er Franziskaner (OFM) i​n Schwaz i​n Tirol i​n Österreich.

Das Franziskanerkloster von Südosten
Kirche von Burggasse aus
Joseph Aigner-Orgel

Geschichte

Das Kloster w​urde 1507 b​is 1515 a​uf Betreiben d​er damaligen Bergwerksherren u​nd der Bürger v​on Schwaz erbaut. Ein kleiner Teil d​es Klosters i​st wesentlich älter. Es handelt s​ich um e​in Gebäude, welches Johannes Fieger gehörte, u​nd samt Garten d​en Franziskanern geschenkt wurde. Diese integrierten e​s in d​en Klosterneubau. Weitere Zubauten erfolgten 1735 u​nd 1925. Im Jahr 1882 w​urde ein Teil d​es Egerdachfeldes erworben u​nd so d​er Klostergarten beträchtlich vergrößert. Der Garten w​ird noch h​eute von e​inem Mitbruder bewirtschaftet u​nd die Erträge (Obst, Gemüse, Blumen) i​m Direktvertrieb verkauft.

Die Klosterkirche, welche am 3. Mai 1515 eingeweiht worden war, wurde immer wieder den Zeitströmungen entsprechend umgestaltet. Die ersten Arbeiten erfolgten bereits 1580 und 1620. 1735 verlor sie endgültig ihr ehemals gotisches Antlitz (Abbruch des Lettners und der Gewölberippen). Weitere Umbauten fanden 1840 und 1965 statt. 1965 wurden der Hauptaltar und 2 Seitenaltäre ersatzlos entfernt. In den 1980er und 90er Jahren wurde das Kloster und seine Kirche aufwendig renoviert.

Orgel

Die Orgel w​urde von Joseph Aigner 1843 geschaffen. Die letzte Restaurierung n​ahm Orgelbaumeister Christian Erler a​us Schlitters i​m Jahr 2020 vor.

Disposition

Hauptwerk, II. Man. C–f3
Bordun16'
Principal8'
Copl8'
Gamba8'
Octav4'
Flöte4' [Anm. 1]
Quint223'
Superoctav2'
Cornett IV2'
Mixtur III1'
Harmonica [Anm. 2]
Rückpositiv, I. Man. C–f3
Principal8'
Salicinal8'
Copl8' [Anm. 3]
Octav4'
Flöte4'
Superoctav2'
Mixtur II2'
Pedal C–f0, repetierend [Anm. 4]
Subbaß offen16'
Subbaß gedeckt16'
Octavbaß8'
Quintbaß513'
Posaune8'
Pombard16'
Anmerkungen
  1. Metallpfeifen stammen von Andreas Butz (1613)
  2. Eine (8') Physharmonica (Harmonium) mit Drehstimmvorrichtung, aus der Zeit um 1880
  3. Stammt von Andreas Butz (1613)
  4. 12 Töne für 18 Tasten.
  5. 1879 von Franz Reinisch d. J. (1840–1921) eingebaut

Technische Daten

  • Traktur:
    • Tontraktur: Mechanisch
    • Registertraktur: Mechanisch
  • Stimmtonhöhe:
    • a1 = 448,1 Hz bei 15 °C
  • Stimmung:
    • gleichstufig modifiziert mit 1/9 pyth. Komma engeren Quinten[1]

Kreuzgang

Gotischer Kreuzgang

Der Kreuzgang w​urde in d​en Jahren 1519 b​is 1526 m​it gotischen Fresken ausgemalt. In seinem Eingangsbereich k​amen um d​as Jahr 1608 v​ier weitere Bilder hinzu. Die i​m späten 17. u​nd frühen 18. Jahrhundert ausgeführten barocken Bemalungen d​er gotischen Malereien wurden 1912 u​nd 1939 entfernt. Von 1980 b​is 1997 restaurierte Wolfgang Götzinger d​ie Kreuzgangfresken. Dabei ergänzte e​r die unregelmäßigen Reste d​er ursprünglich bunten Sekkomalerei d​urch Aquarellretuschen.[2]

Studienhaus

1924/25 w​urde im Klostergarten e​ine Theologische Hauslehranstalt für Ordensmitglieder errichtet, d​as 1972 wieder geschlossen wurde. Bis 1995 w​urde das Studienhaus v​on der Religionspädagogischen Akademie genutzt.[3]

Besondere Sehenswürdigkeiten

  • Kreuzgang (mit Wandmalereien aus den Jahren 1519–1526 bzw. um 1608)
  • Uhrwerk aus dem Jahr 1752 (Besichtigung nur bei Voranmeldung)
  • Historische Konventbibliothek (Besichtigung nur bei Voranmeldung)
Commons: Franziskanerkloster Schwaz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. HP Orgelbau Erler
  2. Manfred Koller: Personalia: Nachruf MMag. Wolfgang Götzinger. IIC Austria, abgerufen am 12. Februar 2016.
  3. Geschichte des Schwazer Franziskanerklosters, 2007

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