Franziska Rogger

Franziska Rogger Kappeler (* 18. Oktober 1949 i​n Luzern) i​st eine Schweizer Historikerin, frühere Archivarin d​er Universität Bern (1989–2010) u​nd Feministin.

Porträt (frontal) von Franziska Rogger, Historikerin und Autorin

Leben

Sie w​uchs als Tochter d​es Luzerner Jugendanwalts Josef Rogger u​nd der Kauffrau bzw. Hausfrau Martha Koch i​n Emmenbrücke auf. Während d​es Studiums a​n der Universität Bern u​nd an d​er Freien Universität Berlin i​n neuerer allgemeiner Geschichte, Germanistik u​nd Journalistik arbeitete s​ie als Journalistin für Luzerner Tages- u​nd Regionalzeitungen. Sie beendete i​hr Studium 1977 zunächst m​it dem Lizenziat. 1985 l​egte sie i​hre Dissertation u​nter dem Titel vor: «Wir helfen u​ns selbst!» Die kollektive Selbsthilfe d​er Arbeiterverbrüderung 1848/49 u​nd die individuelle Selbsthilfe Stephan Borns. (Diss. phil. Bern, Erlangen 1986.)

Rogger verfasste zahlreiche Pressetexte u​nd Beiträge i​n Sammelbänden, bspw. i​m Band Lehrerinnen u​nd Lehrer zwischen Schule, Stand u​nd Staat (Bern 1992). Im Mittelpunkt i​hrer selbstständigen Publikationen s​teht die Geschichte d​es frühen Schweizer Frauenstudiums s​owie die Geschichte d​er Schweizerinnen. Sie i​st mit Beat Kappeler verheiratet u​nd Mutter zweier Söhne (* 1985 u​nd * 1987).

Publikationen (Auswahl)

  • „Wir helfen uns selbst!“ Die kollektive Selbsthilfe der Arbeiterverbrüderung 1848/49 und der individuelle Selbsthilfe Stephan Borns – Borns Leben, Entwicklung und seine Rezeption der zeitgenössischen Lehren (= Erlanger Studien, Band 67). Palm und Enke, Erlangen 1986, ISBN 3-7896-0167-5 (Dissertation Universität Bern 1985, 760 Seiten in getrennter Zählung, 22 cm).
  • Der Doktorhut im Besenschrank – das abenteuerliche Leben der ersten Studentinnen – am Beispiel der Universität Bern. eFeF, Bern 1999 und 2002. ISBN 3-905561-32-8.
  • Kropfkampagne, Malzbonbons und Frauenrechte. Zum 50. Todestag der ersten Berner Schulärztin Dr. med. Ida Hoff, 1880–1952. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, 202, S. 101–119. Digitalisat
  • Einsteins Schwester. Maja Einstein – ihr Leben und ihr Bruder Albert. Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2005, ISBN 3-03-823138-X.
  • Und ewig brabbelt der Samowar. In: Berner Zeitschrift für Geschichte, 71 (2009) Heft 4, S. 54–57.
  • Mit Monika Bankowski: «Ganz Europa blickt auf uns!» Das schweizerische Frauenstudium und seine russischen Pionierinnen. Hier + jetzt, BadenZürich 2010.[1][2]
  • Mit Madeleine Herren-Oesch: Inszeniertes Leben: die entzauberte Biographie des Selbstdarstellers Dr. Tomarkin. Böhlau, Wien / NZZ, Zürich 2012, ISBN 978-3-03-823789-1.
  • «Gebt den Schweizerinnen ihre Geschichte!» Marthe Gosteli, ihr Archiv und der übersehene Kampf ums Frauenstimmrecht. Verlag NZZ Libro, Zürich 2015.[3][4]
  • Kinder, Krieg und Karriere. Selbstbildnisse aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Stämpfli Verlag, Bern 2016.
  • «Marthe Gosteli». Wie sie den Schweizerinnen ihre Geschichte rettete. Stämpfli Verlag, Bern 2017, ISBN 978-3-7272-7903-4.
  • Fritz Ryff, Der liberale Patron und seine strickenden Arbeiterinnen. Unter Mitarbeit von Beat Kappeler. In: Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, Band 113. Verein für Wirtschaftshistorische Studien, Zürich 2019, ISBN 978-3-909059-76-8.
  • «Wir werden auf das Stimmrecht hinarbeiten!» Die Ursprünge der Schweizer Frauenbewegung und ihre Pionierin Julie Ryff (1831 bis 1908). Verlag NZZ Libro, Zürich 2021.

Ausstellungen

  • 1995: Damen, Kosakenpferdchen, Wybervolch – Die ersten Frauen an der Universität Bern
  • 2002: 20 Jahre Gosteli-Stiftung – Archiv zur Geschichte der Schweizerischen Frauenbewegung
  • 2003: 100 Jahre Hauptgebäude der Universität Bern
  • 2009: 175 Jahre Universität Bern

Auszeichnungen

  • 2013: Deutscher Biographiepreis, zusammen mit Madeleine Herren-Oesch, für Inszeniertes Leben. Die entzauberte Biografie des Selbstdarstellers Dr. Tomarkin.[5]

Einzelnachweise

  1. Katharina Kellerhals: Rezension. Aus: Berner Zeitschrift für Geschichte, Jg. 74 Nr. 1, 2012, S. 73–75.
  2. Trude Maurer: Rezension. Aus: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 60 (2012), 1, S. 126–127.
  3. Marco Jaggi: Neuer Blick auf die Geschichte des Schweizer Frauenstimmrechts. Gespräch mit Franziska Rogger, Radio SRF 4 News, 27. März 2015, abgerufen am 24. November 2015.
  4. Urs Hafner: Kritik an akademischer Forschung – Zwist um Frauengeschichten. In: Neue Zürcher Zeitung, 24. März 2015, abgerufen am 24. November 2015.
  5. 6. Deutscher Biographiepreis 2013. (Nicht mehr online verfügbar.) Biographiezentrum.de, archiviert vom Original am 31. Dezember 2015; abgerufen am 31. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.biographiezentrum.de
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