Franz von Hoven
Franz von Hoven (* 25. Juli 1842 in Frankfurt am Main; † 24. Juli 1924 ebenda) war ein deutscher Architekt.
Franz von Hoven studierte von 1860 bis 1862 am Polytechnikum Karlsruhe und wechselte 1862 an die Berliner Bauakademie, wo er bis 1863 blieb.
1866 ließ er sich als selbstständiger Architekt in Frankfurt am Main nieder. Er unternahm zahlreiche Studienreisen nach Belgien, in die Niederlande, nach Frankreich, Großbritannien, Italien und Österreich.
Während der Dienstzeit des Oberbürgermeisters Johannes von Miquel war er von 1880 bis 1882 in der Kommunalpolitik als Frankfurter Stadtverordneter aktiv. Noch mehr engagierte er sich in der Frankfurter Künstlergesellschaft, die er mehrere Jahre als Vorsitzender leitete; außerdem war er Mitglied einer Frankfurter Freimaurerloge.[1] Er trug den Ehrentitel eines (preußischen) Baurats.
Stilistisch war Franz von Hoven ein markanter Vertreter der von München und Berlin ausgehenden Neorenaissance. Viele seiner Bauten, die er häufig zusammen mit anderen Frankfurter Architekten wie Ludwig Neher (1850–1916) und Franz Heberer (1883–1955) entwarf, wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, zahlreiche aber auch wiederaufgebaut. 1903 erhielt er mit Neher auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine kleine Goldmedaille.
Bauten und Entwürfe
- 1882: Verkaufspavillon am Bockenheimer Tor (11 m hoch, Unterbau aus rotem Sandstein, Aufbau mit Normaluhr in Zinkguss und Zinkblech)[2]
- 1883–1884: Wohnhaus für Friedrich Wilhelm Hermann Wasserschleben in Gießen[3]
- 1885: Villa für Carl Mez in Freiburg[4]
- 1891: Villa Andreae für Albert Andreae de Neufville in Königstein im Taunus[5]
- 1891/1893: Villa de Neufville in Frankfurt, Schaumainkai 53 (Postmuseum)[6]
- 1896: Villa im Gail’schen Park in Rodheim-Bieber[7]
- 1899–1900: Villa Wertheimber in Bad Homburg vor der Höhe
- 1900–1908: Erweiterungsbau des Rathauses (genannt „Stadthaus“, „Neues Rathaus“ oder „Bürgersaalbau“) in Frankfurt (gemeinsam mit Ludwig Neher)
- 1903: Wohnhaus für Herbert von Meister, gen. „Villa Lindenbaum“, in Frankfurt-Sindlingen[8]
- 1908: Senckenbergische Bibliothek und das Senckenbergmuseum in Frankfurt
- 1908: Neues Bürgerhospital in Frankfurt
- 1908: Vereinshaus des Physikalischen Vereins mit Sternwarte[9]
- 1909: Redaktionsgebäude Frankfurter Zeitung
- 1911: Wettbewerbsentwurf für den Neubau der Alten Brücke in Frankfurt (1914–1926 nach veränderten Entwürfen ausgeführt)
sowie:
- Erweiterungsbau des Städel (gemeinsam mit Franz Heberer)
Literatur
- Hoven, Franz von. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 17: Heubel–Hubard. E. A. Seemann, Leipzig 1924, S. 579.
- Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Erster Band. A–L (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band XIX, Nr. 1). Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7829-0444-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- Alfred Schmidt, Heinz Thoma: Der unvollendete Bau. Beiträge zur Freimaurerei. Frankfurt 1992, S. 181.
- Centralblatt der Bauverwaltung. 2. Jahrgang 1882, Nr. 16, 22. April 1882, S. 140 (digital.zlb.de).
http://www.fr-online.de/frankfurt/wasserhaeuschen-frankfurt-klickerwasser-vom-apotheker,1472798,16789388.html (Memento vom 24. September 2014 im Webarchiv archive.today) Foto im Frankfurt-Blog der Frankfurter Rundschau. - Abbildung eines Holzstichs von Meisenbach: Villa Wasserschleben in Giessen; erbaut von Architekt F. v. Hoven in Frankfurt a. M. In: Architektonische Rundschau. Jahrgang 1885.
- Abbildung eines Holzstichs von Meisenbach: Villa Mez in Freiburg in Baden; erbaut von F. v. Hoven, Architekt in Frankfurt a. M. In: Architektonische Rundschau. Jahrgang 1885.
- Bilder (Memento vom 6. Januar 2010 auf WebCite) im Katalog von Christie’s
- Werner Breunig: 50 Jahre Museum für Kommunikation. Geschichten aus der Medienwelt. In: Frankfurter Allgemeine. 1. Februar 2008. (faz.net, abgerufen am 27. Juni 2013).
- Entstehung einer Liebesgeschichte zu verdanken. In: Gießener Anzeiger. 25. Februar 2009, archiviert vom Original am 6. Januar 2010; abgerufen am 27. Juni 2013.
- Villa Meister. Ein Herrschaftssitz am Ufer des Mains. (Memento vom 6. Januar 2010 auf WebCite) In: Versteckte Orte auf frankfurt.de, archiviert am 6. Januar 2010.
- Dokumente aus 180 Jahren Vereinsgeschichte - Der Physikalische Verein in Frankfurt am Main. Institut für Stadtgeschichte (Frankfurt am Main), archiviert vom Original am 9. Mai 2015; abgerufen am 4. April 2014.