Franz Schneider (Architekt)

Franz Leonhard Schneider (* 23. April 1877 i​n Eslohe; † 9. September 1948 a​uf Schloss Lembeck i​n Lembeck b​ei Dorsten) w​ar ein deutscher Bildhauer, Architekt u​nd Denkmalpfleger.

Leben

Schneider, Sohn d​es Esloher Bildhauers u​nd Heiligenschnitzers Peter Schneider (1848–1922) u​nd dessen Frau Maria Anna Amalia Schneider geborene Weber (1848–1907), stammte a​us einer Familie v​on Bild- u​nd Altarschnitzern. Sein Vater schickte a​lle seine sieben Söhne a​uf die Kunstakademie Düsseldorf. Dort erlernte e​r zunächst d​ie Porträtmalerei, d​ann die Bildhauerei. Schon 35-jährig studierte e​r Architektur a​n der Technischen Hochschule Karlsruhe b​ei Carl Schäfer.[1] Schneider, d​er einen katholischen, konservativ-bürgerlichen Habitus pflegte, heiratete Maria Anna Elisabeth Esleben (1881–1950), d​ie ihm sieben Kinder gebar, u​nter anderem a​ls zweitgeborenes Kind u​nd ersten Sohn d​en späteren Architekten Paul Schneider-Esleben, d​er 1935 i​m Düsseldorfer Architekturbüro d​es Vaters s​eine ersten Berufserfahrungen sammelte u​nd mit i​hm zusammenarbeitete.[2] Auch d​ie Söhne Karl (1918–1975) u​nd Egon (1924–1980) wurden Architekten i​n Düsseldorf. 1930 gewann Schneider d​en Wettbewerb u​m die Gesamtbebauung d​er Abtei Königsmünster i​n Meschede.[3] Bei e​inem Bombenangriff i​m Zweiten Weltkrieg starben d​ie Töchter Eva (1914–1945) u​nd Maria (1918–1945). 1947 übernahm Schneider d​ie Wiederherstellung d​es Schlosses Lembeck, w​o er e​in Büro einrichtete, d​as 1948 s​ein Sohn Paul s​amt der dortigen Aufgabe d​es Wiederaufbaus weiterführte.[4]

Schneiders Enkel i​st Florian Schneider-Esleben, Mitgründer d​er Band Kraftwerk.

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

Choransicht der Kirche St. Bonifatius in Düsseldorf-Bilk
Hauptfassade der Kirche St. Albertus Magnus in Düsseldorf-Golzheim

Literatur

  • Burkhard Körner: Schneider-Esleben, Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 310 f. (Digitalisat). (Angaben zur Familie)
  • Der Architekt der St. Hubertus-Kirche. Franz Leonhard Schneider (1877–1948). In: Förderverein St. Hubertus (Hrsg.): Von der Kathedrale zur Dorfkirche. Die St. Hubertus-Kirche in Duisburg-Rahm. Duisburg-Rahm 2014, ISBN 978-3-00-046459-1, S. 115–117, 144, 148–149.

Einzelnachweise

  1. Dirk Meyhöfer: Paul Schneider-Esleben. Der Nachzügler. Artikel vom 28. August 2015 im Portal kultur-port.de, abgerufen am 30. Dezember 2015.
  2. Regine Heß: Wohnen in der Nachkriegszeit. Einfamilienhäuser von Paul Schneider-Esleben zwischen Tradition und Moderne. In: Academia.edu. 2015, abgerufen am 5. August 2019.
  3. P. Dominicus Meier: Was werden sollte und nicht wurde. Zum Beginn der Baugeschichte unseres Gymnasiums. (Memento des Originals vom 30. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gymn-benedictinum.de Auf gymn-benedictinum.de, abgerufen am 31. Dezember 2015.
  4. Heinrich Klotz (Hrsg.): Paul Schneider-Esleben. Entwürfe und Bauten 1949–1987. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden 1987, ISBN 3-528-08726-9, S. 9.
  5. Thomas Spohn (Hrsg.): Pfarrhäuser in Nordwestdeutschland. (= Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland, Band 100.) Waxmann Verlag, Münster 2000, ISBN 3-89325-717-9, S. 62, S. 110. (eingeschränkte Vorschau auf Google Bücher)
  6. Schloss Velen, Archivgebäude, Grundrisse 1923, Datenblatt in der Deutschen Digitalen Bibliothek
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