Franz Nitschke

Franz Nitschke (* 6. Dezember 1808 i​n Alt-Heinrichau, Landkreis Münsterberg, Provinz Schlesien; † 23. April 1883 i​n Rengersdorf, Landkreis Glatz) w​ar ein deutscher Theologe u​nd ab 1840 Pfarrer v​on Rengersdorf. Von 1855 b​is 1861 vertrat e​r den Wahlkreis GlatzHabelschwerdt i​m Preußischen Landtag. Von 1881 b​is 1883 w​ar er Großdechant s​owie Vikar d​er bis 1972 z​um Erzbistum Prag gehörenden Grafschaft Glatz.

Leben

Franz Nitschke w​ar der Sohn e​ines Erbrichters. Nach d​em Besuch d​es Breslauer Matthias-Gymnasiums studierte e​r Katholische Theologie a​n der Universität Breslau. Am 12. Mai 1833 w​urde er v​om Breslauer Weihbischof Joseph Karl v​on Schuberth z​um Priester geweiht. Danach wirkte e​r als Kaplan i​n Markt Bohrau i​m Landkreis Strehlen u​nd Berzdorf b​ei Münsterberg s​owie an d​er St.-Matthias-Kirche i​n Breslau. 1840 w​urde Franz Nitschke Pfarrer i​n Rengersdorf. In dieser Position wirkte e​r auch a​ls Kreisschulinspektor. Von 1855 b​is 1861 vertrat e​r den Wahlkreis Glatz – Habelschwerdt i​m Preußischen Landtag.

Nach dem Tod des Großdechanten Franz Brand 1878 konnte wegen der Vorschriften des Kulturkampfs in Preußen ein Nachfolger durch den Prager Erzbischof Friedrich zu Schwarzenberg nicht bestimmt werden. Aus politischen Gründen wurde deshalb der Neuroder Pfarrer Ernst Hoffmann lediglich als Administrator eingesetzt. Erst 1881 stimmte die preußische Regierung nach weiteren Bestrebungen des Erzbischofs Schwarzenberg der Ernennung des Pfarrers Franz Nitschke zum Großdechanten und Vikar zu. Die Ernennung erfolgte am 31. Dezember 1881 durch den Prager Erzbischof. Auch Franz Nitschke hatte als Großdechant unter den Nachwirkungen des Kulturkampfs zu leiden. Nach einer Amtszeit von nur zwei Jahren starb er nach kurzer Krankheit am 23. April 1883 in Rengersdorf, wo er wenige Tage später im Wandelgang der Kirche beigesetzt wurde.

Literatur

  • Arno Herzig, Małgorzata Ruchniewicz: Geschichte des Glatzer Landes. DOBU-Verlag u. a., Hamburg u. a. 2006, ISBN 3-934632-12-2, S. 244
  • Großdechant Franz Nitschke. Pfarrer in Rengersdorf. In: Arnestuskalender 1933, Arnestus-Druckerei Glatz, S. 17
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