Ernst Hoffmann (Großdechant)

Ernst Hoffmann (* 4. Januar 1840 i​n Ebersdorf, Landkreis Habelschwerdt, Provinz Schlesien; † 25. Juni 1889 i​n Prag) w​ar ein deutscher, römisch-katholischer Geistlicher u​nd ab 1883 Pfarrer v​on Neurode. Von 1878 b​is 1881 w​ar er Administrator u​nd von 1883 b​is 1889 Großdechant s​owie Vikar d​er bis 1972 z​um Erzbistum Prag gehörenden Grafschaft Glatz.

Leben

Ernst Hoffmann w​ar der Sohn e​ines Schneiders. Mit finanzieller Unterstützung v​on Wohltätern besuchte e​r das Königliche Katholische Gymnasium i​n Glatz. Anschließend studierte e​r Katholische Theologie a​n der Universität Breslau. Am 4. Juli 1863 w​urde er v​om Breslauer Fürstbischof Heinrich Förster z​um Priester geweiht. Danach wirkte e​r mehrere Jahre a​ls Kaplan i​n Neurode.

Nach d​em Tod d​es Großdechanten Franz Brand konnte w​egen der Vorschriften d​es Kulturkampfs i​n Preußen e​in Nachfolger d​urch den Prager Erzbischof Friedrich z​u Schwarzenberg n​icht bestimmt werden. Die Ernennung w​ar von d​en preußischen Behörden n​icht erwünscht. Zudem w​aren sie bestrebt, d​en Kontakt m​it Prag einzuschränken u​nd die Grafschaft Glatz d​em preußischen Bistum Breslau einzugliedern. Deshalb ernannte Kardinal Schwarzenberg Ernst Hoffmann lediglich z​um Administrator. Die Tätigkeitsbeschreibung „Stellvertreter, d​er die Pflichten e​ines Dekans erfüllt“ w​urde von d​er preußischen Regierung stillschweigend hingenommen. Erst 1881 stimmte s​ie nach weiteren Bestrebungen d​es Erzbischofs Schwarzenberg d​er Ernennung d​es Rengersdorfer Pfarrers Franz Nitschke z​um Großdechanten u​nd Vikar zu, d​er jedoch s​chon zwei Jahre später verstarb.

Am 25. Oktober 1883 ernannte Kardinal Schwarzenberg d​en früheren Administrator Ernst Hoffmann z​um Nachfolger d​es verstorbenen Großdechanten Franz Nitschke. Erst a​m 27. Dezember d​es gleichen Jahres w​urde er a​ls Pfarrer i​n Neurode eingeführt.

Wegen e​iner schweren Erkrankung suchte Ernst Hoffmann 1889 Heilung i​n Karlsbad. Da s​ich dort s​ein Zustand verschlimmerte, reiste e​r nach einigen Tagen wieder ab. Am 25. Juni 1889 s​tarb er a​uf der Heimreise i​m Kloster d​er Barmherzigen Brüder i​n Prag. Die Beisetzung i​n der Gruft d​er Neuroder Pfarrkirche St. Nikolaus erfolgte a​m 1. Juli d​es Jahres.

Literatur

  • Arno Herzig, Małgorzata Ruchniewicz: Geschichte des Glatzer Landes. DOBU-Verlag u. a., Hamburg u. a. 2006, ISBN 3-934632-12-2, S. 244
  • Großdechant Ernst Hoffmann. Pfarrer in Neurode. In: Arnestuskalender 1933, Arnestus-Druckerei Glatz, S. 19
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