Franz Gottfried von Maercken

Franz Gottfried v​on Maercken (* 1768; † 18. Juni 1833 a​uf Schloss Myllendonk b​ei Korschenbroich) w​ar ein deutscher Jurist u​nd der e​rste Landrat d​es Kreises Gladbach.

Leben

Franz Gottfried v​on Maercken w​ar ein Nachkomme d​es Peter von Maercken z​u Gierath,[1] jülisch-bergischer Kammerrat, u​nd der Sohn v​on dessen Urenkel, d​es Amtmanns Johann Anton Rudolf v​on Maercken (1700–1781) u​nd der Anna Margarita Elisabeth Philippina, geborene v​on Wüllenweber. Seine Schwestern w​aren Caroline († 1844), verheiratet m​it Joseph v​on Jordans z​u Morenhoven, Johanna „Jeanette“ (1753–1858), verheiratet m​it Ferdinand v​on Pranghe (1769–1832), Richter z​u Mettmann, u​nd Maria Konstantia Wilhelmine Josefa (1771–1816); s​ie heiratete 1804 Johann Justin Joseph Leopold Chevalier Le Fort, Steuereinnehmer z​u Viersen, d​er 1808 versehentlich b​ei einer Jagd v​on seinem Schwiegervater tödlich getroffen wurde.[2] Er besuchte d​as Gymnasium Laurentianum i​n Köln u​nd wurde Jurist. 1796 w​urde er z​um Regierungsrat i​n Bonn, anschließend z​um Tribunalrat u​nd Kreisdirektor i​n Köln ernannt.[3] Von Maercken w​ar bekannt für s​eine wissenschaftlichen Liebhabereien u​nd kleidete s​ich stets sorgfältig n​ach der neuesten Mode.[4] Im Jahr 1803 erwarb e​r das Wasserschloss Myllendonk b​ei Korschenbroich (Ortsteil Herrenshoff), a​uf dem e​r fortan residierte, s​amt zugehörigen Ländereien v​on der französischen Regierung.[5] Nach d​er Gründung d​es Landkreises Gladbach 1816[6] w​urde von Maercken v​on König Friedrich Wilhelm III. v​on Preußen z​um Landrat berufen. Er behielt dieses Amt b​is zu seinem Tode i​m Jahr 1833. Das seinem Vorfahr Peter v​on Maercken 1640 verliehene u​nd auch v​on ihm geführte Wappen z​eigt „In Silber fünf w​ie Kreuz gestellte r​othe mit blauem Ringe belegte Kugeln; b​lau angelaufener Helm m​it weiss- u​nd rother Decke, darauf wachsender (weisser) Schwan“.[7] Da e​r unverheiratet blieb, vermachte e​r das Schloss seiner Nichte Elise v​on Wüllenweber.

Schriften

  • Bericht des Landrats des Kreises Gladbach Franz Gottfried von Maercken, an den Präsidenten der Regierung zu Aachen, August von Reimann. Gladbach, 9. Juli 1821. Abschrift: Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, Regierung Düsseldorf, Nr. 66, Blatt 48-50v, in: Gaby Huch (Hrsg.): Zwischen Ehrenpforte und Inkognito: Preußische Könige auf Reisen. Acta Borussica. Neue Folge. 2. Reihe: Preußen als Kulturstaat. Walter de Gruyter, Berlin 2016, S. 566 (online).

Archivalien

  • Historisches Archiv der Stadt Köln, 1 Stadt Köln, 1.3 Stadt Köln nach 1815, 1.3.6 Soziales, Integration, Umwelt

A 11/61. Enthält u. a.: Briefmanuskript Myllendonck 23. Februar 1778, Lichtschlag, Josef Anton Franziskus (1746-1831), 1773 Rentmeister, s​eit 1782 Amtmann a​uf Millendonck, verheiratet 9. Mai 1782 m​it Anna Margarethe Elisabeth Philippine Wüllenweber, Witwe d​es Johann Franz Anton Rudolf v​on Märcken (†1781 März 1), seines Vorgängers; Karoline, Konstantia u​nd Johanna v​on Märcken s​ind seine Stieftöchter, Franziska (* 1783 Apr. 19) s​eine Tochter: Der j​unge Herr [Franz Gottfried] v​on Maercken v​om Schloß s​oll nach Köln z​um Studium geschickt werden u. b​ei W.s [Wüllenweber] Eltern Quartier nehmen, b​ei seinem Onkel a​uf der Glockengasse allenfalls speisen. Wegen e​iner bestimmten Fundation w​ird er a​uf dem Laurentianum studieren.

  • Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland. 2.3. Landratsämter/Kreisbehörden. 2.3.24. Landratsamt Mönchengladbach. 6. Leitung: Franz Gottfried von Maerken (1816–18.06.1833) (http://www.archive.nrw.de › LAV_NRW › jsp › bestand).

Literatur

  • Christian Samuel Theodor Bernd: Beschreibung der im Wappenbuche der Preußischen Rheinprovinz gelieferten Wappen, (…). Lithographisches Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität (…) von Henry und Cohen, Bonn 1835: Edelleute. S. 74, Tafel LXXVII, Nr. 153: HH Franz Gottfried von Maercken. (Gladbach den 24. Juli 1824.-E. 38). Carl Friedrich- u. Gottfried Freih. v. Maercken zu Geeradt (Hugenport im März 1833).
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon. Band 6. Friedrich Voigt, Leipzig 1865, S. 77/78.
  • Anton Fahne: Geschichte der Grafen, jetzigen Fürsten Salm-Reifferscheid (…). J. M. Heberle (M. Lempertz), Cöln 1866, S. 31.
  • Thomas Becker, Dominik Geppert, Helmut Rönz (Hrsg.): Das Rheinland auf dem Weg nach Preußen 1815–1822. Böhlau Verlag, Köln 2019, S. 139.

Einzelnachweise

  1. Der Namenszusatz „zu Gierath“ (bei anderen Linien der Familie abgewandelt „zu Geeradt“, „zu Geerath“) bezieht sich auf das gleichnamige Dorf Gierath, nördlich von Grevenbroich
  2. http://www.wuellenweber-genealogie.homepage.t-online.de
  3. Fahne (1866), S. 31
  4. keine Quellenangabe
  5. Ernst von Oidtman: Die Herren von Milendonk aus dem Geschlecht der von Mirlaer, in: Richard Pick (Hrsg.): Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, Band 10. Commissions-Verlag der Cremerschen Buchhandlung (C. Cazin), Aachen 1888, S. 20
  6. Das Rheinland kam 1815 an Preußen. Seit 1816 war Gladbach Verwaltungsmittelpunkt und Sitz des Kreises Gladbach im Regierungsbezirk Düsseldorf
  7. Bernd (1835), S. 74, 153
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