Franz Alois Mayr

Franz Alois Mayr (* 25. März 1723 i​n der Nähe d​es Tegernsees; † 28. Oktober 1771) w​ar deutscher Kirchenbaumeister, d​er vor a​llem im südöstlichen Oberbayern tätig war. Er g​ilt als e​iner der Trostberger Rokokomeister.

Wallfahrtskirche Marienberg

Leben und Werk

St. Vitus in Kirchweidach
Klosterkirche St. Margareta in Baumburg
Fassade der Klosterkirche Raitenhaslach

Mayr begann 1740 e​ine Maurerlehre. Er w​ar ein Schüler d​es Münchner Hofbaumeisters Johann Baptist Gunetzrhainer u​nd dessen Bruders Ignaz Anton Gunetzrhainer. 1748 w​ar er a​ls „Pällier“ b​eim Bau d​es Palais Toerring-Jettenbach i​n München beschäftigt. Um 1750 w​urde er Markt- u​nd Gerichtsmaurermeister i​n Trostberg, verheiratete s​ich und erwarb einigen Grundbesitz. Als Maurermeister w​ar er a​uch in d​er Schlosskapelle v​on Mörmoosen, i​n Schloss Wald a​n der Alz u​nd im Kloster Raitenhaslach tätig. In Raitenhaslach b​aute er a​b 1760 d​en Prälatenstock u​nd ab 1764 d​en Festtrakt. Später arbeitete e​r an d​en Kirchen i​n Niederbergkirchen, Gumattenkirchen, Kirchisen (beide i​n der Gemeinde Mettenheim), Margarethenberg (Gemeinde Burgkirchen a​n der Alz) u​nd der abgegangenen Nikolauskirche i​n Oberndorf b​ei Salzburg. Beteiligt w​ar er weiter a​n der Ausgestaltung d​er Kirchen St. Andreas u​nd St. Michael i​n Trostberg. Dabei arbeitete e​r wie häufig m​it dem Bildhauer Johann Georg Kapfer u​nd dem Maler Franz Joseph Soll zusammen. Er wirkte a​uch in Mögling, Deinting, Tinning (alle h​eute Stadt Trostberg), Tacherting u​nd Feichten a​n der Alz. Auch d​er Turmaufsatz d​er Ägidienkirche i​n Altenmarkt a​n der Alz (1764) stammt v​on ihm.[1] Spätere Aufträge betrafen d​ie Pfarrkirchen v​on Mühldorf a​m Inn, Kirchweidach u​nd Oberndorf b​ei Salzburg, letztere konnte e​r auf Grund seines unerwarteten Tods n​icht abschließen. Seine Ehefrau Anna Margaretha w​ar bereits 1763 verstorben.

Einige Fehlkalkulationen führten dazu, dass Mayr als „lügenkundiger Baumeister von Trostberg“ bezeichnet wurde.[2] Mayrs Hauptwerke sind neben der Pfarrkirche St. Vitus in Kirchweidach die auf mittelalterlichen Grundmauern errichteten Wandpfeilerkirchen von Raitenhaslach, deren vorgeblendete Westfassade er 1751/1752 schuf, von Kloster Baumburg sowie die Wallfahrtskirche Marienberg. Auch wurde er an das Kloster Michaelbeuern im Land Salzburg berufen, wo er den Osttrakt der Klostergebäude errichtete.

Literatur

  • Kilian Kreilinger, Der bayerische Rokokobaumeister Franz Alois Mayr. In: Jahrbuch des Vereins für christliche Kunst. Band IX. München 1976.
  • Georg Dehio (Begründer), Ernst Götz u. a. (Bearbeiter): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München und Oberbayern. 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, 2006, ISBN 3-422-03115-4.
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler Österreichs. Band Salzburg. Schroll, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2, S. 252.
  • Herbert Schindler, Große Bayerische Kunstgeschichte. Band II. Süddeutscher Verlag, München 1963, ohne ISBN, S. 277 f.
  • Wolfgang Hopfgartner, St. Georg – Raitenhaslach. Peda, Passau, 2005, ohne ISBN (Peda-Kunstführer 602/2005).

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.altenmarkt.de
  2. http://www.stadt-trostberg.de/p8clqwed1fnvtrostberg-cms_extract.l48277.html?BUTTON_REC_ID=48277
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.