Franjo Kuharić

Franjo Kardinal Kuharić (* 15. April 1919 i​n Pribić; † 11. März 2002 i​n Zagreb) w​ar Erzbischof v​on Zagreb u​nd erster Präsident d​er Kroatischen Bischofskonferenz.

Franjo Kardinal Kuharić (1991)

Leben

Er w​urde als d​er jüngste v​on dreizehn Geschwistern i​m Dorf Gornji Pribić n​ahe Krašić geboren. Dort w​uchs er a​ls Sohn e​ines Landwirts i​n einfachsten Verhältnissen auf. Am 15. Juni 1945 empfing e​r durch d​en damaligen Zagreber Erzbischof Alojzije Stepinac i​n der Kathedrale v​on Zagreb d​ie Priesterweihe.

Er übte kurzzeitig d​as Amt d​es Kaplans i​n der Gemeinde Radoboj a​us und wirkte a​ls Leiter d​er Gemeinden Rakov Potok u​nd Sveti Martin p​od Okićem. Während seiner dortigen Amtszeit wurden i​n den Jahren 1947 u​nd 1948 z​wei Attentate a​uf ihn verübt, d​ie er jedoch k​napp überlebte. Der damalige Zagreber Erzbischof Franjo Šeper setzte i​hn im Herbst 1957 a​ls Pfarrer i​n Samobor ein.

Am 15. Februar 1964 ernannte i​hn Papst Paul VI. z​um Titularbischof v​on Meta u​nd zum Weihbischof i​n Zagreb. Die Bischofsweihe spendete i​hm Erzbischof Franjo Šeper a​m 3. Mai 1964, Mitkonsekratoren w​aren Dragutin Nežić, Bischof v​on Poreč i Pula, u​nd Josip Lach, Weihbischof i​n Zagreb.

Als Šeper 1969 z​um Kardinalpräfekten d​er Kongregation für d​ie Glaubenslehre ernannt wurde, w​urde Kuharić zunächst Apostolischer Administrator d​es Erzbistums Zagreb u​nd am 16. Juni 1970 z​u dessen Erzbischof erhoben. Im September desselben Jahres w​urde er Vorsitzender d​er Bischofskonferenz d​er Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ). Papst Johannes Paul II. n​ahm ihn a​m 2. Februar 1983 a​ls Kardinalpriester m​it der Titelkirche San Girolamo d​ei Croati (degli Schiavoni) i​n das Kardinalskollegium auf. Kardinal Kuharić w​urde 1993 z​um Gründungspräsidenten d​er Kroatischen Bischofskonferenz gewählt. Er übte dieses Amt b​is 1997 aus.[1]

Am 5. Juli 1997 n​ahm Papst Johannes Paul II. d​as aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch Franjo Kuharićs an.

Franjo Kuharić w​ar Ehrenakademiker d​er Kroatischen Akademie d​er Wissenschaften u​nd Künste (HAZU).

Am 11. März 2012, z​ehn Jahre n​ach seinem Tod, w​urde der diözesane Seligsprechungsprozess eingeleitet.

Literatur

  • Franjo Kardinal Kuharić, in: Internationales Biographisches Archiv 33/2002 vom 5. August 2002, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Einzelnachweise

  1. Geschichtliches auf der Seite der Kroatischen Bischofskonferenz
VorgängerAmtNachfolger
Franjo Kardinal ŠeperErzbischof von Zagreb
1970–1997
Josip Kardinal Bozanić
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