François de Bourbon, prince de Conti

François d​e Bourbon, prince d​e Conti (* 19. August 1558 i​n La Ferté-sous-Jouarre; † 3. August 1614 i​n Paris), souveräner Fürst v​on Chateau-Regnault, w​ar ein Heerführer während d​er französischen Hugenottenkriege s​owie Gouverneur d​er Auvergne, d​er Dauphiné u​nd Militärgouverneur v​on Paris.

Zeitgenössischer Stich mit dem Porträt François de Bourbons

Leben

De Bourbon w​ar der dritte Sohn Louis I. d​e Bourbons, Fürst v​on Condé, u​nd der Éléonore d​e Royes. Er w​urde protestantisch erzogen, t​rat aber i​n der Bartholomäusnacht z​um katholischen Glauben über. 1577 n​ahm er a​n der ersten Versammlung d​er Stände i​n Blois teil. Seit 1597 w​ar er offiziell Prinz v​on Conti u​nd wurde 1580 v​on Heinrich III. z​um Ritter d​es Ordens v​om heiligen Geist ernannt. Er beteiligte s​ich ab 1587 a​n den Religionskriegen. Da e​r Henri, d​em dritten Herzog v​on Guise misstraute, schloss e​r sich, n​ach der Ermordung Heinrichs III., 1589 seinem Cousin Heinrich v​on Navarra an, später König Heinrich IV. wurde. Er w​ar einer d​er beiden Prinzen v​on Geblüt, welche d​ie Deklaration z​ur Anerkennung Heinrichs IV. unterzeichneten u​nd er unterstützte diesen a​uch weiterhin. Nach d​em Tod d​es Kardinals Charles d​e Bourbon i​m Jahr 1590 g​alt er selbst a​ls Thronanwärter.[1] Er kämpfte i​n der Schlacht b​ei Ivry m​it Auszeichnung, w​urde aber 1592 v​on Philippe-Emmanuel d​e Lorraine, d​uc de Mercœur b​ei Craon geschlagen.

Familie

Am 17. Dezember 1581 heiratete d​e Bourbon s​eine erste Frau Jeanne Françoise (geborene d​e Coëme, Erbin v​on Bonnétable) i​m Palais d​u Louvre, d​ie 1601 starb.

1605 n​ahm Louise-Marguerite (geborene d​e Lorraine, princesse d​e Chateau-Regnault, 1574–1631) z​ur Frau, d​ie Tochter d​es 1588 ermordeten Henri I. d​e Lorraine, Herzog v​on Guise u​nd der Katharina v​on Kleves. Sie erlangte a​ls Witwe Bekanntheit d​urch ihre Bücher.

Sein einziges legitimes Kind, Marie d​e Bourbon (* 8. März 1610, † 20. März 1610), w​ar kurz n​ach der Geburt verstorben, s​o dass d​er Titel verfiel. Er h​atte zudem e​inen illegitimen Sohn Nicolas[2] († 25. März 1648 i​n Paris), bâtard d​e Conti, genannt de Gramont.[3] Er w​urde Abt v​on St. Stephan i​n Bassac i​n der Saintonge. Beide Kinder wurden i​n Paris i​n der Kirche St. Germain-des-Prés beigesetzt.

Seine Witwe w​ar heimlich m​it François d​e Bassompierre verheiratet, d​er sich m​it ihr g​egen den Kardinal d​e Richelieu verschworen hatte. Nachdem d​ie Verschwörung bekannt geworden war, verbannte d​er Kardinal s​ie in d​as Château d’Eu, w​o sie a​m 30. April 1631 starb.[1]

Literatur

Commons: François de Bourbon, prince de Conti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. François de Bourbon, prince de Conti. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 19. November 2020 (englisch).
  2. Francois De Bourbon prabook.com.
  3. X. François de Bourbon, marquis de Conti – Enfant ( s ) naturel ( s ). dynastie.capetienne.free.fr.
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