Fréchet-Prinzip

Das Fréchet-Prinzip, benannt n​ach dem französischen Mathematiker Maurice René Fréchet (1878–1973), i​st ein allgemeingültiges Rezept, u​m für Zufallsvariablen i​n geeigneter Weise Erwartungswert u​nd Varianz z​u definieren. Das Prinzip g​eht auf e​ine Arbeit v​on Fréchet v​on 1948 zurück.[1]

Definitionen

Sei ein metrischer Raum, wobei eine Metrik auf der Grundmenge ist. Sei weiter eine Zufallsvariable mit Werten in . Dann ist der Fréchet-Erwartungswert definiert als der Wert, der den erwarteten quadratischen metrischen Abstand zwischen und den Elementen minimiert, d. h.

.

Dieser minimal erreichbare erwartete quadratische Abstand definiert d​ie Varianz, d. h.

.

Beispiele

  • Für , die Euklidische Metrik und eine klassische Zufallsgröße erfüllen und das Fréchet-Prinzip, d. h., es gilt
.
  • Etwas komplizierter ist es im Falle von zufälligen Mengen bzw. zufälligen Fuzzymengen. Dort wird als Metrik gern die Hausdorff-Metrik benutzt, jedoch erweist sich der i. Allg. benutzte Aumann-Erwartungswert nicht als Fréchet-Erwartungswert bzgl. . Damit ist nicht geeignet, um sinnvoll eine Varianz für zufällige (Fuzzy-)Mengen zu definieren. Zumindest für zufällige konvexe (Fuzzy-)Mengen ist allerdings Fréchet-Erwartungswert bzgl. einer durch die Trägerfunktionen konvexer Mengen definierte Metrik. Damit erhält man dann auch auf natürliche Weise die Varianz einer zufälligen konvexen (Fuzzy-)Menge.[2]

Einzelnachweise

  1. Fréchet, M. (1948). Les éléments aléatoires de natures quelconque dans un éspace distancié. Ann.Inst.Poincaré 10, 215-310
  2. Körner, R. (1997). On the variance of fuzzy random variables. Fuzzy Sets and Systems 92, 83-93
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