Forbidden (Album)
Forbidden ist das 18. Studioalbum der britischen Heavy-Metal-Band Black Sabbath. Es wurde im Juni 1995 veröffentlicht.
Entstehung und Stil
Für Forbidden (dt. verboten, nicht zulässig) fand Black Sabbath in der TYR-Besetzung wieder zusammen. Neben Tony Martin kehrten Neil Murray und Cozy Powell zu Tony Iommi zurück. Die Band arbeitete in Liverpool und Los Angeles mit Produzent Ernie C von Body Count, der dem Sound der Band neues Leben einhauchen sollte.[1]
In einem im Februar 2019 veröffentlichten Interview mit dem Musik-Magazin "Classic Rock" stellt Tony Iommi heraus, dass jemand von der Plattenfirma IRS den ihm eingeredet haben soll, er solle mit Ice-T zusammen arbeiten. Der Gitarrist musste nachfragen, wer er sei. Beide Musiker trafen sich. Iommi hält fest, dass Ice-T ein netter Kerl und ein großer Black Sabbath-Fan ist. So kam die Kollaboration auf "Forbidden" zustande, dass der Body-Count-Gitarrist Ernie C den Mix für "Forbidden" übernahm, was Iommi als großen Fehler eingestand. Nicht nur der Sound sei dadurch verwaschen worden. Ernie C versuchte Cozy Powell einzureden, er solle mehr Hip-Hop-Parts in sein Spiel einbauen.[2]
Beim ersten Stück des Albums, The Illusion of Power, ist Rapper und Body-Count-Frontmann Ice-T in der Bridge zu hören. Die verhaltenen bis negativen Reaktionen auf das Album sollen angeblich ein Grund dafür gewesen sein, dass Tony Iommi die Bemühungen mit dieser Besetzung auf Eis legte und wenig später mit Ozzy Osbourne, Bill Ward und Geezer Butler Black Sabbath in der Originalbesetzung wieder zu vereinen.[1] Doch bereits zu den Aufnahmen von "Forbidden" soll laut Tony Martin bereits eine Reunion der Originalmitglieder sich in Vorbereitung befunden haben.[3]
Rezeption
Das deutsche Metalmagazin Rock Hard urteilte in ihrer Ausgabe 98 von 1995, dass "Forbidden" ein gutes Sabbath-Album sei. Schon hier wurden der Band ein solides Songwriting bescheinigt und dass das rauere Klanggewand der Band gut zu Gesicht stehen würde, weil dem Rezensenten "Cross Purposes" zu sauber geklungen hätte. "Forbidden" würde aber zum Reminiszenz-Werk der Martin-Ära "Headless Cross" leicht abfallen. Das Album erhielt 8 von 10 Punkten.[5]
Bradley Torreano von Allmusic schrieb, es sei schwierig, das schlechteste Black-Sabbath-Album zu benennen, aber dieses könnte es sein. Forbidden weise „langweilige Songs, eine schreckliche Produktion und uninspirierte Darbietungen der Musiker“ auf. Er vergab eineinhalb von fünf Sternen.[1]
Andere Magazine und Online-Plattformen beurteilen "Forbidden" wesentlich milder. Metal.de bezeichnete u. a. 2010 "Forbidden" als schwaches Album, aber zu Unrecht unterschätzt. Der verwaschene Sound würde dem Album nicht abträglich sein, es sogar aufwerten. Der Vorgänger "Cross Purposes" klänge im Gegensatz zu "Forbidden" steriler. Das Album sei ein "ordentliches" und für die Tony-Martin-Ära "typisches" Album. Hervorhebenswert wären das gute Songwriting und die gute handwerkliche Verfassung der Band. Metal.de vergibt 6 von 10 Punkten.[6]
Remix
Wie u. a. das deutsche Heavy-Metal-Musikmagazin "Rock Hard" am 31. Dezember 2018 auf seiner Online-Plattform berichtete, will Band-Leader und Hauptsongwriter Tony Iommi "Forbidden" neu abmischen. Die neu remasterte Version soll im Laufe des Jahres 2019 veröffentlicht werden.[7] Als Hauptgrund dieses Schritts sieht Iommi im Sound, wie er bereits am 29. Dezember 2018 in einer Videobotschaft auf der Social-Media-Plattform "Facebook" mitteilte.[8] Darin heißt es, dass 2019 das "Forbidden"-Album neu veröffentlicht werde, das der Klangingenieur und Aufnahmeproduzent Mike Exeter (u. a. Tony Iommi, Black Sabbath, Heaven And Hell, Jeff Beck, Girlschool, Cradle Of Filth, Judas Priest und WhoCares) und Iommi im Moment zum Zeitpunkt der Videobotschaft neu mischten. "Es war", so Iommi weiter, "interessant, alles auseinanderzufriemeln und wenigstens zu versuchen, einen besseren Sound rauszuholen, so wie es sein sollte. Ich weiß, dass Cozy (Cozy Powell, ehem. Drummer von Rainbow, Black Sabbath, Gary Moore u. a.) nie glücklich mit seinem Drum-Sound war, und keiner von uns war wirklich zufrieden mit dem Sound des Albums. Jetzt wird es also hoffentlich besser klingen."
Bereits 2015 tauchten Gerüchte auf, dass Iommi "Forbidden" neu veröffentlichen wolle.[9] Schon damals betonte er, wie unglücklich er mit dem Sound sei.
Auch Sänger Tony Martin äußerte sich bereits 2011 gegenüber dem Online-Magazin des E-Gitarrenhändlers Gibson in einem nicht mehr auffindbaren aber auf "Blabbermouth" zitierten Interview,[10] dass er "Forbidden" als "Mist" bezeichnet hätte, was aber tatsächlich nicht so sei. Auch das Online-Magazin "Loudwire" gibt in etwa den Wortlaut des Interviews wieder.[11] In den Proben hätten, ihm zufolge, alle Songs perfekt funktioniert. Doch er habe Wind von einer sich abzeichnenden Reunion mit Ozzy Osbourne bekommen, was alles geändert haben soll. Plötzlich hieß es (wahrscheinlich seitens vom Management und von Iommi), dass das Album eine Fusion aus Hip-Hop und Hard Rock werden sollte. Tony Martin und Cozy Powell bekräftigten in einem Runden-Tisch-Gespräch in den London Büros des Sabbath-Managements ihre Zweifel, dass dieser Schritt funktionieren würde. Martin wurde auch während der Aufnahmen im Unklaren gelassen, wie groß sein Gesangsanteil im Album sein würde und wie stark sich Rapper Ice-T gesanglich einbringt. Martin stellt in dem Interview heraus, dass er ein ungutes Gefühl bei der Sache gehabt hätte.
Tony Iommi wird in einem Interview, das im Februar 2019 auf der Seite "Ultimate Guitar" veröffentlicht wurde, deutlicher. Produzent Ernie C ließ selbst Tony Iommi im Unklaren wie das Album in der Endfassung klingen würde. Ernie C war es auch, der Ice-T im Song "Illusion Of Power" rappen ließ, darüber die Band nicht informierte. Tony Iommi ist der Meinung, dass Ernie C in dieser Zeit zwar einen guten Job machte, aber aus den Augen verlor, wie Black Sabbath zu klingen hätte. Hauptprobleme seien Drum- und Gitarrensound auf dem Album. Die Frage, dass Tony Iommi plane, die Tony-Martin-Ära komplett zu sichten und umzuarrangieren, verneinte der Gitarrist. Nur "Forbidden" hätte jeden Kritiker irritiert.[12]
Wann das neu abgemischte Album 2019 erscheinen wird, halten Iommi und Martin derzeit noch als Information zurück.
Titelliste
Alle Stücke wurden von der Band komponiert und von Tony Martin mit Texten versehen, sofern nicht anders angegeben.
- The Illusion of Power (Martin, Iommi, Murray, Powell, Nicholls, Ice-T) – 4:51
- Get a Grip – 3:58
- Can't Get Close Enough – 4:27
- Shaking Off the Chains – 4:02
- I Won't Cry for You – 4:47
- Guilty as Hell – 3:27
- Sick and Tired – 3:29
- Rusty Angels – 5:00
- Forbidden – 3:47
- Kiss of Death – 6:06
- Bonus-Titel
- Loser Gets It All – 2:55 (Bonusstück der japanischen Version)
Einzelnachweise
- Bradley Torreano: Review: Black Sabbath. Forbidden. In: Allmusic. Abgerufen am 11. Oktober 2017.
- Dave Ling2019-02-19T10:42:31Z Classic Rock: Tony Iommi: the gospel according to The Dark Lord. Abgerufen am 31. März 2019 (englisch).
- Jon Wiederhorn: 23 Years Ago: Black Sabbath Release ‘Forbidden’. Abgerufen am 31. März 2019 (englisch).
- Quellen der Chartplatzierungen:
- Forbidden in den deutschen Albumcharts auf OffizielleCharts.de
- Forbidden in der österreichischen Hitparade auf AustrianCharts.at
- Forbidden in den Schweizer Charts auf Hitparade.ch
- Forbidden in den Official UK Charts (englisch)
- BLACK SABBATH - Forbidden. Abgerufen am 30. März 2019 (englisch).
- Black Sabbath - Forbidden Review • metal.de. Abgerufen am 30. März 2019.
- BLACK SABBATH: Tony Iommi mischt "Forbidden"-Album für Wiederveröffentlichung. Abgerufen am 30. März 2019 (englisch).
- Tony Iommi. Abgerufen am 30. März 2019.
- David Numberger: Black Sabbath: Tony Iommi plant Remix von FORBIDDEN. In: Classic Rock Magazin. 17. Juni 2015, abgerufen am 30. März 2019 (deutsch).
- Blabbermouth: TONY IOMMI Has Begun Remixing BLACK SABBATH's 'Forbidden' Album For 2019 Release. 30. Dezember 2018, abgerufen am 30. März 2019.
- Jon Wiederhorn: 23 Years Ago: Black Sabbath Release ‘Forbidden’. Abgerufen am 30. März 2019 (englisch).
- Tony Iommi: This Is What Was Wrong With Black Sabbath's Forbidden & Why We're Now Remixing It. Abgerufen am 31. März 2019 (englisch).