Fockraum

Der Fockraum (nach d​em russischen Physiker Wladimir Alexandrowitsch Fock) d​ient in d​er Quantenphysik, insbesondere i​n der Quantenfeldtheorie, z​ur mathematischen Beschreibung v​on Vielteilchensystemen m​it variabler Teilchenanzahl. Je nachdem, o​b es s​ich bei d​en Teilchen u​m Bosonen o​der um Fermionen handelt, spricht m​an vom bosonischen o​der vom fermionischen Fockraum. Seiner Struktur n​ach ist d​er Fock-Raum e​in quantenmechanischer Hilbertraum.

Die Basiszustände (eines Fock-Raumes) mit fester Teilchenzahl (also Elemente von bzw. Dichteoperatoren über ihm, jeweils vom Betrag 1, oder auch die Eigenzustände des Teilchenzahloperators) heißen Fock-Zustände. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Zweiter Quantisierung oder Besetzungszahldarstellung.

Mathematisch gesehen ist

  • der bosonische Fock-Raum die symmetrische Tensoralgebra über einem Ein-Teilchen-Hilbertraum genauer gesagt deren Vervollständigung bezüglich des Skalarprodukts
  • der fermionische Fockraum die Graßmann-Algebra über dem Ein-Teilchen-Hilbertraum, genauer gesagt deren Vervollständigung.

Das geeignet normierte symmetrisierte Tensorprodukt (im bosonischen Fall) bzw. das Keilprodukt (im fermionischen Fall) induzieren Abbildungen

mit

Die Abbildungen

werden Erzeugungsoperatoren genannt,

die adjungierten Operatoren dazu

heißen Vernichtungsoperatoren.

Für s​ie gelten d​ie kanonischen (Anti-)Vertauschungsrelationen

wobei d​as obere Vorzeichen (Kommutator) i​m bosonischen Fall u​nd das untere Vorzeichen (Antikommutator) i​m fermionischen Fall gilt.

Literatur

  • Kehe Zhu: Analysis on Fock spaces. Graduate Texts in Mathematics, 263. Springer, New York, 2012. ISBN 978-1-4419-8800-3
  • Ola Bratteli, Derek W. Robinson: Operator algebras and quantum statistical mechanics. 2. Equilibrium states, Models in quantum statistical mechanics". Springer, Berlin/Heidelberg 1981, ISBN 3-540-10381-3 (englisch, 505 S.).
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